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Rennserien im Check: Spezial Tourenwagen Trophy

In Deutschland gibt es zahlreiche Rennserien im Motorsport, die für Amateure und Profis gleichermaßen geeignet sind. Dazu gehört auch die Spezial Tourenwagen Trophy, kurz STT, die allen Tourenwagen und GT-Fahrzeugen eine sportliche Heimat bietet. Die Einteilung der unterschiedlichen Rennwagen erfolgt nach dem Leistungsgewicht, sodass alle Teilnehmer die Chance auf einen Klassensieg haben. Die Fahrzeuge aus der GT3 oder GT4 Klasse gehören daher ebenso zum Starterfeld wie kleinere Tourenwagen und ehemalige Cup-Autos. MotorsportMarkt.de sagt, was du über die STT wissen solltest.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte der Spezial Tourenwagen Trophy
  2. Voraussetzungen & Kosten für eine Teilnahme an der STT
  3. Ablauf einer Veranstaltung in der Spezial Tourenwagen Trophy
  4. Technik: Das Reglement der Spezial Tourenwagen Trophy

Die Geschichte der Spezial Tourenwagen Trophy

Die Spezial Tourenwagen Trophy, kurz STT, wurde im Jahr 1986 von Udo Lohmann gegründet. Mit der Einführung von neuen Fahrzeugklassen fielen die bisherigen Rennwagen der Gruppe 2 und der Gruppe 5 aus dem Raster, sodass Klassiker, wie der BMW M1, keine sportliche Heimat mehr fanden. Um diese legendären Rennfahrzeuge zurück auf die Rennstrecke zu holen, wurde Ende 1985 die Spezial Tourenwagen Trophy gegründet. Und die Rennserie sorgte auf Anhieb für Aufsehen: Beim ersten Rennen, das 1986 im Rahmen der DTM in Zolder stattfand, waren über 50 Autos am Start.

In der ersten Saison wurde das Starterfeld in drei Klassen eingeteilt, wobei Claus Dupré in seinem Audi Coupé als Meister der Premierensaison hervorging. Das Interesse war so groß, dass die STT in ihrem zweiten Jahr zwei separate Rennen austragen musste, um allen Fahrzeugen eine Heimat zu bieten. In der größeren Division waren neben Klassikern, wie dem Porsche 935 K3, auch die Gruppe-5-Boliden aus der Deutschen Rennsport Meisterschaft am Start. In der kleineren Division kämpften Fahrzeuge, wie der VW Scirocco, um Podestplätze und Rennsiege. Nur das Rennen auf der Nordschleife fand gemeinsam mit über 100 Autos statt.

Nach glorreichen Jahren stand die Spezial Tourenwagen Trophy in den 1990er-Jahren vor dem Aus. Die Starterzahlen waren gefallen, sodass beide Divisionen wieder in einem gemeinsamen Rennen fuhren. Und das, obwohl ab 1993 auch DTM-Boliden zugelassen waren. Mit einem Ende der mittlerweile bekannten Rennserie wollten sich die Teilnehmer allerdings nicht zufriedengeben. Unter der Leitung von Rolf Krepschik, der mehrmals zum Meister in der STT gekürt wurde, konnte die Serie gerettet werden. Seit 2001 fungiert Krepschik als alleiniger Organisator der Spezial Tourenwagen Trophy.

Mittlerweile gehört die STT Meisterschaft zu den beliebten Rennsportserien für Neulinge, Amateure und ehemalige Profis. Neben GT4- und GT3-Boliden sowie TCR-Fahrzeugen sind auch ehemalige DTM-Autos sowie Eigenbauten nach DMSB-Reglement erlaubt. Kurzum: In der Spezial Tourenwagen Trophy ist nahezu jeder Rennwagen startberechtigt. Das sorgt für gemischte Starterfelder mit spektakulären Boliden.

Voraussetzungen & Kosten für eine Teilnahme an der STT

Wichtige Fakten zur Spezial Tourenwagen Trophy
Spezial Tourenwagen Trophy Logo
Land: Deutschland
Art des Wettbewerbs: Sprintrennen
Fahrzeugtyp: Tourenwagen, GT
Erste Saison: 1986
Letzte Saison: aktuell
Organisator: Rennsportveranstalter STT Inh. Rolf Krepschik
Rennstrecke/-en: Assen, Hockenheim, Lausitzring, Nürburgring, Oschersleben, Sachsenring, Spa-Francorchamps, Zandvoort
Kategorien: Sport- und TourenwagenRennserien
Offizielle Website: www.spezial-tourenwagen-trophy.de 

Die Spezial Tourenwagen Trophy ist als internationale Rennserie ausgeschrieben, sodass je nach Division und Fahrzeugklasse eine internationale Rennlizenz der Stufen D, C oder B benötigt werden. Darüber hinaus müssen alle Teilnehmer die notwendige Schutzkleidung tragen, die sich aus feuerfester Unterwäsche, Rennoverall, Schuhen und Handschuhen sowie Helm samt HANS-System zusammensetzt. Dabei ist auf die FIA-Zertifizierung nach 8856-2000 oder 8856-2018 zu achten.

Die Einschreibegebühren in der STT sind für alle Divisionen gleich. Zum Vornennschluss lagen die Kosten für die Saison 2021 bei 3.300 Euro netto, anschließend waren 5.000 Euro netto fällig. Pro Veranstaltung ist für eingeschriebene Teilnehmer ein Nenngeld in Höhe von 650 Euro zzgl. Mehrwertsteuer zu zahlen. Einzel- bzw. Gaststarter müssen 1.450 Euro zzgl. Mehrwertsteuer entrichten. Rabatte gibt es unter anderem für Teilnehmer der Juniorwertung bzw. einmalige Starter, bisher noch nie in der STT Meisterschaft teilgenommen haben.

Ablauf einer Veranstaltung in der Spezial Tourenwagen Trophy

In der Saison 2021 wurden fünf Veranstaltungen ausgetragen, die auf legendären Rennstrecken, wie dem Nürburgring oder dem Hockenheimring, stattfanden. Laut Ausschreibung besteht jedes Rennwochenende aus einem Freien Training (mindestens 30 Minuten), zwei Qualifyings (15 bis 20 Minuten) sowie zwei Wertungsläufen über eine Distanz zwischen 25 und 40 Minuten. Die exakten Zeiten können von Veranstaltung zu Veranstaltung variieren.

Auch eine Zusammenlegung der Qualifikations-Trainings ist möglich. In diesem Fall sind zwei gezeitete Runden zu absolvieren, wobei die schnellste Runde für die Startaufstellung des ersten Rennens gilt und die zweitschnellste Runde für den zweiten Wertungslauf. Der Start beider Rennen erfolgt fliegend. Zwei Fahrer können sich ein Auto teilen, um die Kosten zu reduzieren. Dann absolviert der erste Pilot den ersten Lauf und der zweite Fahrer greift beim zweiten Rennen in das Lenkrad.

Die ersten zehn Piloten jeder Division werden mit Punkten belohnt. Zusätzlich gibt es für jeden besiegten Teilnehmer in Wertung der Klasse noch 0,1 Punkte. Ältere Rennwagen, die ein Baujahr bis einschließlich 2006 aufweisen, bekommen drei Zusatzpunkte pro Rennen. Bei der letzten Veranstaltung des Jahres, also bei beiden Wertungsläufen, werden doppelte Punkte vergeben. Streichresultate finden keine Anwendung. Wer am Ende des Jahres die meisten Punkte gesammelt hat, darf den Meistertitel feiern und sich zu bekannten Namen, wie Jürgen Bender, Uwe Alzen oder Ralf Glatzel, gesellen.

Neben der Gesamtwertung gibt es in der Spezial Tourenwagen Trophy noch weitere Sonderwertungen. Dazu gehören die Klassenwertungen bei mindestens drei Startern, die Juniorwertung für Fahrer bis zum 20. Lebensjahr sowie die Gentlemen-Wertung, in der alle Piloten über 60 Jahre gewertet werden. Weiterhin bestehen die Klassik-Wertung für Fahrzeuge bis Baujahr 2006 und der H&R Cup Europa, zu dem nicht nur die Rennen der STT Rennserie gehören, sondern auch drei Läufe der GT Winter Series.

Technik: Das Reglement der Spezial Tourenwagen Trophy

Die Einteilung der Rennfahrzeuge erfolgt in der STT in mehreren Klassen und drei Divisionen. Die Klasseneinteilung ist vom Leistungsgewicht der Autos abhängig. In der Division 1 starten STT Fahrzeuge und STT Spezials mit einem Leistungsgewicht zwischen 1,6 und 2,49 Kilogramm pro PS. Dazu gehören beispielsweise die GT3- und GT4-Boliden, aber auch Klassiker, wie der Ford GT, der Donkervoort D8R oder der Porsche dp 935. In der Division 2 liegt das Leistungsgewicht im Bereich von 2,5 bis 3,49 kg/PS. In diesen Klassen starten Fahrzeuge aus der TCR-Kategorie sowie VW Golf GTI Cup oder KTM X-Bow GT4.

Die Division 3 fasst die leistungsschwächeren Rennwagen mit einem Leistungsgewicht ab 3,5 kg/PS zusammen. In diesem Segment kämpfen Ford Fiesta ST oder Mini Cooper gegeneinander. Während die Sportwagen aufgrund ihres Leistungsgewichts vor allem in der Disivion I fahren, kämpfen in den Divisionen II und III die (seriennahen) Tourenwagen um die Plätze. Der Aufbau der Rennfahrzeuge erfolgt nach Artikel 253 bzw. 277 des internationalen Sportgesetzes (ISG) der FIA, den technischen Vorgaben des DMSB sowie dem eigenen Reglement der STT Meisterschaft.


Bilder: Tobias Gehrke
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