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Alle Informationen zur GT4-Rennklasse und ihren Rennserien

Sportwagenrennen gehören zur beliebtesten Form des Motorsports. Während in der DTM oder dem ADAC GT Masters vor allem die großen GT3-Autos für Spektakel sorgen, wird in kleineren Rennserien mit den sogenannten GT4-Boliden gefahren. Die GT4-Kategorie wurde im Jahr 2006 vom Automobilweltverband FIA ins Leben gerufen. Im Vergleich zum GT3 sind diese Fahrzeuge etwas leistungsschwächer, seriennaher und damit auch günstiger.

Die GT4 ist eine Rennklasse, die sich sowohl an Neueinsteiger als auch Amateure und Profis richtet. Viele Hersteller beteiligen sich an dem Konzept, sodass die Vielfalt an GT4-Fahrzeugen besonders umfangreich ist. MotorsportMarkt.de erklärt alles, was zur GT4-Klasse, den unterschiedlichen Rennserien und den spektakulären Sportwagen zu wissen ist.

Inhaltsverzeichnis

Wie ist die GT4-Klasse entstanden?

Die Geschichte der GT4-Kategorie geht bis in die 1990er Jahre zurück. Damals gründeten Jürgen Barth, Patrick Peter und Stéphane Ratel die BPR Global GT Series, ein Wettbewerb für seriennahe GT-Rennwagen. Die Langstreckenrennen, die vier Stunden dauerten, fanden in Europa und Asien statt. Die Teilnehmer waren jedoch mit unterschiedlichen Sportwagen am Start, sodass die Gründer eine Klasseneinteilung vornahmen, um allen Teams und Fahrern die gleichen Chancen zu bieten. Erstmals fanden die Klassen GT1, GT2, GT3 und GT4 Erwähnung.

Die BPR Global GT Series wurde bei den Teams und Fahrern, aber auch den Herstellern immer beliebter, sodass sich der Automobilweltverband FIA einschaltete. Ab der Saison 1997 wurde die Rennserie zur FIA-GT-Meisterschaft, in der nur noch die GT1- und GT2-Sportwagen starten durften. Für die GT3- und die GT4-Klasse bedeutete diese Entscheidung das vorzeitige Aus. Stéphane Ratel, der 1995 die SRO Motorsports Group (für Stéphane Ratel Organisation) gegründet hatte, kümmerte sich um die Organisation der neuen GT-Meisterschaft.

Allerdings artete die FIA-GT-Meisterschaft zum kostenintensiven Wettrüsten aus. Die Hersteller brachten spektakuläre Rennwagen, wie den Mercedes-Benz CLK GTR an den Start, doch die Kosten stand in keinem Verhältnis zum Ergebnis. In der Folge zogen sich zahlreiche Hersteller und auch Privatiers aus der Serie zurück, sodass die GT2-Sportwagen die Oberhand erhielten. FIA und SRO strichen die GT1-Klasse daraufhin aus dem Reglement und machten die GT2-Kategorie erst zur GT-Klasse, später sogar zur neuen GT1-Klasse.

Es dauerte weitere Jahre, bis auch die GT3- und GT4-Klasse wieder zum Leben erweckt wurden. FIA und SRO planten eine neue, kostengünstige Rennklasse für den GT-Rennsport. Bis auf den Namen ist von der ursprünglichen GT4-Kategorie der BPR Global GT Series jedoch nichts beibehalten worden

Weil zunächst die GT3-Boliden sehr beliebt waren, fand die GT4-Klasse zunächst nur wenig Beachtung. Mit Ausnahme einzelner Hersteller, wie Nissan, Ginetta oder Aston Martin, die ihre Serienautos lediglich weiterentwickelten, waren nur wenige Autos in den GT4-Rennserien vertreten. Das änderte sich ab 2017. Erst wurde der McLaren 570S GT4 präsentiert, dann folgten auch BMW M4 GT4, Mercedes-AMG GT4 oder Audi R8 LMS GT4. Mittlerweile nimmt die GT4-Kategorie im internationalen GT-Sport einen wichtigen Stellenwert ein.

Welche Reglements gibt es in der GT4?

Welche technischen Voraussetzungen ein GT4-Rennwagen vorzuweisen hat, ist im Artikel 257A im Anhang J des Internationalen Sportgesetzes der FIA festgelegt. Die Notwendigkeiten und Vorschriften sind gering gehalten, um vielen Herstellern die Möglichkeit zu geben, einen eigenen Wagen zu entwickeln und an die Kunden auf der ganzen Welt zu verkaufen. Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Saug- oder Turbomotor, einen Front- oder Hecktriebler handelt.

Dem GT4-Rennwagen muss allerdings ein Serienauto zugrunde liegen, das eine jährliche Produktionsmenge von mindestens 300 Stück vorweisen kann. Nur wenige Modifikationen sind erlaubt, um aus dem Serienwagen ein Rennauto zu machen. Verkleidungen im Innenraum dürfen entfernt werden, Optimierungen sind vorrangig an der Bremse und den Dämpfern erlaubt. In Hinblick auf die Motorisierung wird ein Leistungsgewicht von rund 3,5 kg/PS angestrebt. Änderungen an der Aerodynamik sind nur erlaubt, wenn die Teile auch am Serienfahrzeug verbaut sind oder eine Sondergenehmigung erhalten.

Damit alle Fahrzeuge dennoch die gleichen Chancen haben, kommt die sogenannte "Balance of Performance" (kurz: BoP) zum Einsatz. FIA, SRO bzw. die Veranstalter der jeweiligen Rennserie legen Maßnahmen fest, um alle GT4-Fahrzeuge auf einem einheitlichen Leistungslevel zu halten. Dazu gehören beispielsweise die Fahrzeuggewichte, Bodenfreiheit, Luftmengen- und Ladedruckbegrenzungen, aber auch Benzindurchflussmengen und Mindeststandzeiten beim Boxenstopp.

Welche GT4-Fahrzeuge gibt es?

Aston Martin Vantage GT4 auf einer RennstreckeAston Martin Vantage GT4 | Foto: Wes Tindel

Es gibt zahlreiche Hersteller, die einen GT4-Boliden entwickelt haben, darunter BMW, Audi oder Mercedes-AMG. Aber auch KTM und Porsche sind vertreten. Die Konzepte sind sehr unterschiedlich und jedes Fahrzeug hat individuelle Stärken und Schwächen, die dank der BoP auf ein Level gebracht werden.

Ein neuer GT4-Fahrzeug kostet mindestens 120.000 Euro. Damit ein Rennwagen offiziell in der GT4-Klasse starten darf, benötigt er eine Homologation von der FIA bzw. SRO. Auch einige Serienautos tragen die Bezeichnung "GT4". Hierbei handelt es sich allerdings nicht um Rennwagen im eigentlichen Sinne, sondern um sportliche Serienfahrzeuge, bei denen die Nähe zum Motorsport vermittelt wird.

HerstellerFahrzeug
Alpine A110 GT4
Aston Martin Vantage AMR GT4
Audi AG R8 LMS GT4
BMW AG M4 GT4
Chevrolet Camaro GT4.R
Ford Motor Company Mustang GT4
McLaren 570s GT4
Mercedes MERCEDES-AMG GT4
Porsche 718 Cayman GT4 CS MR
Toyota Motor Corporation GR Supra GT4
Ginetta Cars G55 GT4
KTM AG X-BOW GT4
Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport
Maserati GranTurismo MC GT4
Porsche Cayman GT4 CS MR
SIN Cars R1 GT4
Panoz, LLC Esperante Avezzano G4
Abarth 124 GT4
Nissan 370Z GT4

In welchen Rennserien können GT4-Autos mitfahren?

Mercedes Benz-AMG GT4Mercedes-Benz-AMG GT4 bei der NLS | Foto: Patrick Funk

Wer einen GT4-Boliden besitzt, kann den Rennwagen in vielen Rennserien auf der ganzen Welt einsetzen, egal ob Sprint- oder Langstreckenrennen. Das macht die GT4-Kategorie besonders vielseitig und interessant. Oftmals handelt es sich um Rennserien für Einsteiger und junge Talente, die eines Tages im leistungsstärkeren GT3-Rennwagen sitzen möchten. Aber auch Amateure und Quereinsteiger haben mit den GT4-Serien eine gute Basis für professionellen Rennsport gefunden.

Bei einigen Veranstaltungen fahren die Piloten alleine, bei anderen Rennserien, wie der ADAC GT4 Germany oder der GT4 European Series, wechseln sich zwei Fahrer ab. Bei Langstreckenrennen, etwa auf der Nürburgring-Nordschleife, können auch mehr als zwei Fahrer pro Auto das Rennen bestreiten. So findet sich für jeden Bedarf die passende GT4-Rennserie.

  • 24H Series (Creventic) - 2006 bis heute
  • ADAC GT4 Germany, im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters
  • ADAC GT4 Germany - 2019 bis heute, im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters
  • ADAC Total 24h-Rennen Nürburgring (ADAC TOTAL 24h-Rennen) - 1970 bis heute
  • Audi R8 LMS Cup - 2012 bis 2019
  • Australian GT Championship - 1960 bis heute
  • Australian GT4 Championship - 2018 bis 2019
  • British GT Championship - 1993 bis heute
  • Campeonato de España GT (CER-GT, Spanische GT-Meisterschaft) - 2008 bis heute
  • FFSA GT Championship (Championnat de France FFSA GT) - 1997 bis heute, ehemals Super Série FFSA und GT Tour
  • FFSA GT4 Series - 2018 bis heute, Teil der FFSA GT Championship
  • GT World Challenge Asia - 2017 bis heute, ehemals Blancpain GT Series Asia; Blancpain GT World Challenge Asia
  • GT World Challenge Australia - 2021 bis heute
  • GT4 European Series - 2007 bis heute, ehemals bis 2011 als GT4 Europacup bekannt; wurde 2017 in Northern- und Sourthern Cups aufgeteilt und 2018 mit dem Northern Cup wieder kombiniert.
  • GT4 European Series Northern Cup - 2017 bis 2018, wurde 2018 mit der GT4 European Championship zusammengefügt.
  • GT4 European Series Southern Cup - 2017 bis 2018, wurde 2018 mit der FFSA GT Championship zusammengefügt.
  • GTC Race
  • IMSA WeatherTech SportsCar Championship - 2014 bis heute, ehemals Tudor United SportsCar Championship
  • Intercontinental GT Challenge - 2016 bis heute
  • Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) - 1977 bis heute, ehemals Langstreckenpokal, VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
  • Pirelli GT4 America, im Rahmenprogramm der GT World Challenge America
  • Southamerican GT Championship (Campeonato Sudamericano de GT) - 2007 bis 2013, ehemals GT3 Brasil Championship, GT Brasil, Campeonato Brasileiro de GT

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