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GT3 Rennklasse - der große Guide für den schnellen Überblick

Egal ob DTM, ADAC GT Masters oder 24h-Rennen auf dem Nürburgring: In vielen Rennserien kommen die leistungsstarken GT3-Boliden von Audi, BMW & Co. zum Einsatz. Die Rennklasse bzw. Fahrzeugkategorie, die im Jahr 2006 vom Automobilweltverband FIA geschaffen wurde, ist für die GT-Autos der unterschiedlichen Hersteller gedacht. Um eine Chancengleichheit zu garantieren, werden die verschiedenen Boliden, die nach einem einheitlichen Reglement aufgebaut wurden, aber auf unterschiedlichen Konzepten basieren, aneinander angeglichen. MotorsportMarkt.de verrät, was die GT3-Rennklasse ausmacht, welche Hersteller einen entsprechenden Wagen entwickelt haben und in welchen Rennserien die Fahrzeuge eingesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie ist die GT3 Klasse entstanden?
  2. Welche Reglements gibt es in der GT3?
  3. Welche GT3-Fahrzeuge gibt es?
  4. In welchen Rennserien dürfen GT3-Boliden mitfahren?

Wie ist die GT3 Klasse entstanden?

Anfang der 1990er Jahre wurde mit der BPR Global GT Series eine Rennserie für GT-Fahrzeuge erschaffen, in der seriennahe Sportwagen eingesetzt wurden. BPR stand dabei für die Namen der drei Gründer: Jürgen Barth, Patrick Peter und Stéphane Ratel. Die Rennen, die nicht nur in Europa, sondern auch in Asien stattfanden, dauerten zumeist vier Stunden. Um den Teams und Fahrern, die mit verschiedenen Fahrzeugen am Start waren, eine faire Grundlage zu bieten, wurde das Starterfeld in vier Klassen eingeteilt: GT1, GT2, GT3 und GT4.

Die Rennserie war nicht nur bei den Teams und Fahrern beliebt, sondern stieß auch bei den Herstellern auf großes Interesse. Das erkannte der Automobilweltverband FIA, der seine Chance nutzte und die Serie ab 1997 zur FIA-GT-Meisterschaft machte. Fortan waren nur noch die leistungsstarken GT1- und GT2-Boliden startberechtigt. Für die Planung war weiterhin Stéphane Ratel verantwortlich, der schon 1995 die SRO Motorsports Group (für Stéphane Ratel Organisation) ins Leben gerufen hatte.

Die GT1-Boliden sorgten für spektakuläre Rennen, auch wenn der Mercedes-Benz CLK GTR seinerzeit fast jeden Lauf dominierte. Das teure Wettrüsten, das keine Grenze kannte, forderte wenige Jahre später seinen Tribut. Viele Hersteller und Privatiers zogen sich aus der Serie zurück, sodass die leistungsschwächeren GT2-Boliden zur Mehrheit wurden. FIA und SRO mussten Umdenken. In den Folgejahren wurden die Klassen mehrfach umbenannt: Die ursprüngliche GT1-Gruppe wurde gestrichen, während die GT2-Kategorie zunächst zur reinen GT-Klasse, einige Jahre später zur neuen GT1-Klasse wurde.

Im Jahr 2006 ließ FIA und SRO die GT3-Klasse wieder aufleben. Als Referenzmodell diente der Porsche 996 GT3 Cup, der zuvor bereits in den nationalen und internationalen Markenpokalen zum Einsatz kam. Das erste Rennen der GT3-Europameisterschaft, in der keine Profis starten durften, fand am 6. Mai 2006 im britischen Silverstone statt. Neben Porsche waren auch Ascari, Aston Martin, Corvette, Dodge, Ferrari, Lamborghini und Maserati am Start. Alle GT3-Boliden mussten den Vorgaben nach Artikel 257A im Anhang J des Internationalen Sportgesetzes entsprechen und von der FIA homologiert sein.

Für die Saison 2010 gründete Stéphane Ratel die FIA-GT1-Weltmeisterschaft, doch das Interesse an den leistungsstarken GT1-Boliden war nicht mehr vorhanden. Stattdessen entwickelten viele Hersteller ein GT3-Fahrzeug. Im Jahr 2012 waren daher auch die GT3-Boliden startberechtigt, um das Starterfeld zu füllen. Mit nachhaltigem Erfolg: Aus der GT1 WM wurde ab 2013 die FIA-GT-Serie, aus der mittlerweile die GT World Challenge entstanden ist. Viele nationale sowie internationale Rennserien haben eine eigene Klasse für die GT3-Boliden erschaffen. Aus dem heutigen GT-Sport ist die GT3-Kategorie nicht mehr wegzudenken.

Welche Reglements gibt es in der GT3?

Die technischen Bestimmungen der GT3-Boliden sind im Artikel 257A im Anhang J des Internationalen Sportgesetzes der FIA verankert. In diesem Dokument sind die allgemeinen Vorschriften festgelegt, die für alle GT3-Autos gelten, beispielsweise zum Kraftstoffsystem, der Aerodynamik und Beleuchtung oder dem Motormanagement. In Hinblick auf den Antrieb gibt es nur wenig Regelungen, denn jeder Hersteller kann das Konzept des eigenen Fahrzeugs nutzen.

So wird der BMW M6 GT3 beispielsweise vom 4,4-Liter-Biturbo angetrieben, während der Audi R8 LMS von einem 5,2-Liter-V10-Saugmotor befeuert. Um die verschiedenen Fahrzeuge auf ein möglichst einheitliches Leistungsniveau zu bringen, legt die FIA die sogenannte "Balance of Performance" (kurz: BoP) fest. Darin sind beispielsweise die Fahrzeuggewichte oder die Luftmengen- und Ladedruckbegrenzungen beschrieben.

Darüber hinaus gibt es ergänzende Reglements durch die Veranstalter der jeweiligen Rennserien. Hier sind je nach Serie Unterschiede beim sportlichen und technischen Reglement möglich. Während in der DTM nur ein Fahrer zum Einsatz kommt, der das rund einstündige Rennen alleine bestreitet, wechseln sich beim ADAC GT Masters zwei Fahrer ab. Zudem ist es den Veranstaltern, etwa dem ADAC, möglich, die Balance of Performance nach eigenen Anforderungen zu verändern. Es ist also möglich, dass das Mindestgewicht der Fahrzeuge oder der Durchmesser des Restriktors in der DTM anders ist als beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring.

Das Ziel der DTM war es, die schnellste GT3-Serie zu werden. Doch das Starterfeld ist nur so gut, wie das schwächste Pferd. Auch, wenn andere GT3-Boliden noch Potenzial für bessere Zeiten und höhere Geschwindigkeiten haben, sollte das schwächste Fahrzeug noch immer eine Chance auf den Sieg haben. Beim DTM-Auftakt in Monza war der BMW M6 GT3 schon am oberen Limit des Ladedrucks angekommen. Trotzdem war die Serie fast gleichauf oder sogar langsamer als die GT World Challenge, obwohl die Restriktoren eine höhere Motorleistung als in der GTWC zuließen. Hier spielen jedoch mehrere Faktoren eine Rolle, beispielsweise das Wetter, die Reifen oder das Fahrzeuggewicht.

Auch in Hinblick auf die Sicherheit gibt es bei den technischen Vorschriften unterschiedliche Vorgaben. So müssen die GT3-Renner auf der Nürburgring-Nordschleife eine Mindesthöhe vorweisen, um schwere Unfälle zu verhindern. Am 28. März 2015 flog Jann Mardenborough mit seinem Nissan GT-R Nismo GT3 in die Zuschauerränge, nachdem sein GT3-Auto Unterluft bekommen hatte und in die Luft geschleudert wurde. In der Folge wurden die technischen Anforderungen zur Sicherheit angepasst.

Welche GT3-Fahrzeuge gibt es?

Porsche 911 GT-3 RPorsche 911 GT3 R | Foto: Patrick Funk

Die GT3-Kategorie gehört zu den beliebtesten Rennklassen im Motorsport. Zahlreiche Hersteller haben einen GT3-Boliden entwickelt, um diesen an die Kundenteams auf der ganzen Welt zu verkaufen. Vom Turbo bis zum Sauger, vom Front- bis zum Mittelmotor, es gibt die unterschiedlichsten Fahrzeugkonzepte. Damit ein GT3-Bolide in den verschiedenen Serien starten darf, muss er von der FIA homologiert werden. Mit einem serienmäßigen Porsche 911 GT3 ist eine Teilnahme im Rennsport nicht möglich; mit der Bezeichnung soll lediglich die Inspiration vom Motorsport suggeriert werden.

HerstellerFahrzeugHomologiert bis
Porsche 911 GT3 R 2022
Corvette CALLAWAY CORVETTE Z06R GT3 2022
Ferrari 458 ITALIA GT3 2024
Nissan GT-R NISMO GT3 2026
Bentley CONTINENTAL GT3 2021
Dodge VIPER GT3-R 2022
McLaren 650S 2022
Audi AG R8 LMS GT3 2023
Cadillac ATS-V.R GT3 2022
Lamborghini HURACAN GT3 2023
Porsche 911 GT3 R (991) 2023
Mercedes MERCEDES-AMG GT3 2023
BMW AG F13 M6 GT3 2023
Ferrari 488 GT3 2023
Corvette CALLAWAY CORVETTE C7 GT3-R 2023
Toyota Motor Corporation LEXUS RC F GT3 2027
American Honda Motor ACURA NSX GT3 2024
Nissan NISSAN GT-R NISMO GT3 2018 2027
Bentley CONTINENTAL GT3 2018 2025
Porsche 911 GT3 R (991 II) 2026
Aston Martin VANTAGE AMR GT3 2026
McLaren 720S-GT3 2026

In welchen Rennserien dürfen GT3-Boliden mitfahren?

Es gibt viele GT3-Serien, an denen Teams und Fahrer mit einem homologierten GT3-Fahrzeug teilnehmen können. Hier ist ein großer Vorteil der GT3-Klasse zu finden, denn die Hersteller brauchen nur ein Fahrzeug zu entwickeln, um an Rennen auf der ganzen Welt teilzunehmen. Auch das ist ein Grund, warum sich zahlreiche Marken an dem GT3-Konzept beteiligen. Die verschiedenen GT-Serien und Rennen sind vielfältig: Es gibt Sprint- oder Langstreckenrennen, von mehreren Stunden bis zu den 24h-Klassikern auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps.

In der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft sowie beim 24h-Rennen in Le Mans wird mit Fahrzeugen aus der GTE-Kategorie gefahren. In der amerikanischen IMSA-Serie wird die Klasse als GTLM bezeichnet. GTE steht für GT Endurance, wobei es sich um die grundlegend um die früheren GT2-Boliden handelt. Eine Angleichung der GTE und GT3 scheiterte vor einigen Jahren, doch nun gibt es gute Nachrichten: Ab der Saison 2024 wird in der FIA WEC und beim Langstreckenklassiker in Le Mans eine GT-Kategorie als GTE-Nachfolger gegründet, die auf der Gruppe GT3 basiert. Die GTE-Klasse wird mit der neuen, GT3-basierten Klasse abgeschafft.

  • 24H Series (Creventic) - 2006 bis heute
  • ADAC GT Masters (Internationale Deutsche GT-Meisterschaft) - 2007 bis heute
  • ADAC Total 24h-Rennen Nürburgring (ADAC TOTAL 24h-Rennen) - 1970 bis heute
  • Asian Le Mans Series - 2009 bis heute
  • Australian GT Championship - 1960 bis heute
  • Australian GT Trophy Series - 2016 bis 2020
  • British GT Championship - 1993 bis heute
  • Deutsche GT-Meisterschaft (DGTM) - 2010 bis 2011
  • Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) - 2000 bis heute, Nachfolger der Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft
  • European Le Mans Series (ELMS) - 2004 bis heute, ehemals Le Mans Endurance Series, Le Mans Series
  • FIA GT3 European Championship - 2006 bis 2012
  • GT World Challenge America - 1990 bis heute, ehemals Pirelli World Challenge
  • GT World Challenge Asia - 2017 bis heute, ehemals Blancpain GT Series Asia; Blancpain GT World Challenge Asia
  • GT World Challenge Australia - 2021 bis heute
  • GT World Challenge Europe - 2014 bis heute, ehemals Blancpain GT Series; unterteilt in Sprint Cup und Endurance Cup
  • GT World Challenge Europe Endurance Cup - 2011 bis heute, ehemals GT Series Endurance Cup
  • GT World Challenge Europe Sprint Cup - 2013 bis heute, ehemals FIA GT Series; Blancpain Sprint Series; Blancpain GT Series Sprint Cup; Blancpain GT World Challgenge Europe; GT World Challenge Europe
  • GTC Race - 1990 bis heute, ehemals Hockenheim-Cup, Divinol Cup, DMV TCC und DMV GTC
  • IMSA WeatherTech SportsCar Championship - 2014 bis heute, ehemals Tudor United SportsCar Championship
  • Intercontinental GT Challenge - 2016 bis heute
  • International GT Open - 2006 bis heute
  • International GTSprint Series - 2010 bis 2013
  • Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) - 1977 bis heute, ehemals Langstreckenpokal, VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
  • Southamerican GT Championship (Campeonato Sudamericano de GT) - 2007 bis 2013, ehemals GT3 Brasil Championship, GT Brasil, Campeonato Brasileiro de GT
  • United Sports Car Championship - 2014 bis heute

Bilder: Patrick Funk
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