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Rennwagen im Check: Ford Mustang GT3

Der Ford Mustang GT3 verkörpert die Essenz amerikanischer Ingenieurskunst im internationalen Rennsport. Mit seinem markanten Design und dem kraftvollen V8-Motor zieht das wilde Pferd die Motorsport-Enthusiasten auf der ganzen Welt in seinen Bann. Dieser Rennwagen verbindet die legendäre Mustang-Tradition mit den anspruchsvollen Anforderungen des GT3-Rennsports. MotorsportMarkt.de erklärt alles über die Geschichte und das holprige Debüt, die größten Erfolge sowie die Technik des Ford Mustang GT3.

Inhaltsverzeichnis

 

Die Geschichte des Ford Mustang GT3

Seit seiner Markteinführung im Jahr 1964 hat der Ford Mustang eine bedeutende Rolle im Motorsport eingenommen. Mit der siebten Generation des Mustangs entschied sich Ford, eine GT3-Version zu entwickeln, die den Anforderungen des internationalen Rennsports gerecht wird. Im Juni 2023 kündigte Ford offiziell die Rückkehr in den GT-Rennsport an und präsentierte im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans den Mustang GT3, der auf dem Mustang Dark Horse basiert.

Für die Entwicklung und den Bau des Fahrzeugs arbeitete Ford eng mit den renommierten Partnern Multimatic und M-Sport zusammen. Multimatic (übrigens auch für das LMDh-Chassis des Porsche 963 verantwortlich) übernahm die Konstruktion und Fertigung des Chassis, während sich das britische M-Sport-Team für den V8-Rennmotor verantwortlich zeichnete. Das Fahrzeug wurde speziell für den Einsatz in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (FIA WEC) und der IMSA SportsCar Championship konzipiert, entspricht aber in vollem Maße den gängigen Anforderungen der GT3-Klasse.

Ford Mustang

Sein Renndebüt gab der Ford Mustang GT3 bei den 24 Stunden von Daytona im Januar 2024. Dieses prestigeträchtige Langstreckenrennen markierte den Beginn einer neuen Ära für Ford im internationalen GT3-Rennsport, nachdem die Amerikaner zuletzt zwischen 2016 und 2019 mit dem Ford GT in der GTLM-Klasse am Start waren. Trotz intensiver Vorbereitung und hoher Erwartungen an den Mustang GT3 sah sich Ford in der Debütsaison 2024 mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert.

Besonders auffällig waren Probleme mit der Heckklappe und dem Diffusor. Während der ersten Rennen kam es wiederholt vor, dass sich die Heckklappe löste, insbesondere wenn andere Fahrzeuge dicht hinter dem Mustang herfuhren und dadurch den Luftstrom störten. Die Luft wurde dann von unten nach oben gedrückt, wodurch die Verbindungen der Versteifungselemente aufbrachen. Dieses Problem wurde durch die Einführung zusätzlicher Verriegelungen an der oberen Kante der Heckklappe behoben, womit deren Steifigkeit erhöht und ein ungewolltes Öffnen verhindert wurde.​

Der Diffusor des Ford Mustang GT3 war ursprünglich so konstruiert, dass im Schadensfall ein schneller Wechsel während des Rennens möglich war. Diese Konstruktion führte jedoch zu einer Schwächung der Befestigungspunkte, was schon bei leichten Kontakten mit anderen Fahrzeugen zu Beschädigungen führte. Um die Stabilität zu erhöhen, wurde eine zusätzliche Halterung eingeführt, die den Diffusor besser fixiert. Die nachträglichen Änderungen, auch als „Erratum“-Reparatur bezeichnet, wurden von der FIA als "Out-of-Cycle"-Homologationserweiterung genehmigt, weil sie der Verbesserung der Zuverlässigkeit und nicht der Leistungssteigerung dienten. Seither läuft der Ford Mustang GT3 weitgehend problemlos.

 

Die größten Erfolge des Ford Mustang GT3

Seit seiner Markteinführung im Jahr 1964 hat der Ford Mustang eine bedeutende Rolle im Motorsport eingenommen. Mit der siebten Generation des Mustangs entschied sich Ford, eine GT3-Version zu entwickeln, die den Anforderungen des internationalen Rennsports gerecht wird. Im Juni 2023 kündigte Ford offiziell die Rückkehr in den GT-Rennsport an und präsentierte im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans den Mustang GT3, der auf dem Mustang Dark Horse basiert. Der Ford Mustang GT3 startet seit 2024 in verschiedenen Rennserien, wobei in der Debütsaison zunächst nur die Langstrecken-WM, die GT World Challenge Europe und die IMSA SportsCar Championship im Fokus standen. Trotz der anfänglichen Herausforderungen erzielte Ford schon im ersten Jahr einige Höhepunkte, darunter den ersten Podestplatz, als Dennis Olsen, Mikkel Pedersen und Giorgio Roda beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans dendritten Platz in der LMGT3-Klasse belegten.

In der amerikanischen IMSA-Serie gelang dem Team von Multimatic Motorsports mit den Fahrern Mike Rockenfeller und Harry Tincknell beim Rennen in Virginia, wo nur die GT-Boliden am Start waren, der zweite Gesamtrang. Auf den ersten Sieg des Mustang GT3 musste Ford allerdings bis zur zweiten Saison warten: Im Januar 2025 erzielte der Ford Mustang GT3 #65 von Multimatic bei den 24 Stunden von Daytona den Sieg in der GTD-Pro-Klasse, während das Schwesterfahrzeug mit der Nummer 64 den dritten Platz belegte. Dieser Erfolg unterstrich die kontinuierliche Weiterentwicklung sowie Wettbewerbsfähigkeit des Mustang GT3 auf höchstem Niveau und lässt erahnen, dass die Erfolgsgeschichte in den kommenden Jahren fortgesetzt wird.

 

Die Technik des Ford Mustang GT3

Der Ford Mustang GT3 zeichnet sich – auch im Vergleich zu seinen Konkurrenten – durch eine Vielzahl technischer Innovationen aus, die ihn für den internationalen Rennsport prädestinieren. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 5,4-Liter-V8-Motor, der von Ford Performance entwickelt und bei M-Sport gefertigt wird. Als Basis diente dabei der 5,0-Liter-Coyote aus dem Serienmodell, dessen Hubraum vergrößert wurde. Dadurch entsteht zum einen ein größerer Spielraum für die Balance of Performance, kurz BoP, zum anderen werden die Motorkomponenten weniger belastet, was insbesondere im Langstreckensport wichtig ist. Auch Porsche und Lexus machten sich diese Möglichkeit in der Vergangenheit bereits zunutze.

Bild Ford Mustang

 

Ein weiterer Unterschied zwischen dem GT3-Boliden und dem Serienauto ist die Kraftübertragung: Das Sechsganggetriebe von Xtrac ist in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse positioniert, was zu einer ausgewogenen Gewichtsverteilung beiträgt, auch, weil der V8-Motor etwas weiter hinten im Chassis platziert werden konnte. Der Mustang GT3 vertraut sowohl vorne als auch hinten auf eine Doppelquerlenkeraufhängung mit fünffach verstellbaren DSSV-Dämpfern (für Dynamic Suspensions Spool Valve) von Multimatic.

Dank der Spool-Ventile, also federbelasteten Ventilen, die sich je nach Kolbengeschwindigkeit öffnen oder schließen, lässt sich der Ölfluss und somit die Dämpferkraft variabel und präzise steuern.

Hinzu kommt eine Alcon-Bremsanlage mit Bosch-ABS. Der Rennsitz ist fest montiert, stattdessen lässt sich die Pedalbox an die Größe des Fahrers anpassen. Die meisten Karosserieteile des Mustang GT3 sind aus Kohlefaser gefertigt, um das Gewicht zu reduzieren und die aerodynamische Effizienz zu erhöhen. Diese technischen Merkmale gewährleisten eine optimale Performance auf der Rennstrecke.

 

In welchen Rennserien fährt der Ford Mustang GT3?

 Im Debütjahr 2024 war der Ford Mustang GT3 nur in der Langstrecken-WM, der GT World Challenge Europe und der IMSA SportsCar Championship am Start. Zur der Saison 2025 wurde das Einsatzgebiet dank neuer Werksteams auf weitere Rennserien und Veranstaltungen erweitert, vor allem in Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Haupt Racing Team (HRT), das zuvor erfolgreich mit Mercedes-AMG-Fahrzeugen unterwegs war, startet der Ford Mustang GT3 künftig auch in der DTM, im ADAC GT Masters sowie beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS).


Technische Daten des Ford Mustang GT3
Baujahr ab 2024
Rennklasse GT3
ANTRIEB
Motor 5,4-Liter-Coyote-V8-Saugmotor
Leistung ca. 550 PS
Top-Speed ca. 290 km/h
Motorsteuerung Bosch MS6.4 ECU
Besonderheiten Trockensumpfschmierung, Karbon-Kardanwelle
Kupplung Vierscheiben-AP-Rennkupplung, MEGA-line E-Clutch-Betätigung
Getriebe Sechsgang-Xtrac-Renngetriebe mit ESA-Schaltung
CHASSIS
Aufhängung Doppelquerlenkeraufhängung vorn und hinten
Stoßdämpfer fünffach verstellbare Multimatic-DSSV-Stoßdämpfer
Besonderheiten vollständig abnehmbare Hilfsrahmen vorne & hinten
Bremse Alcon-Bremsanlage mit Bosch M5 ABS
Felgen 18-Zoll American Racing Aluminiumfelgen
KAROSSERIE
Besonderheiten Aerodynamikpaket nach GT3-Reglement, Schnellwechsel-Karosserie aus Kohlefaser
Gewicht ca. 1289 Kilogramm
Länge 4872 mm
Breite 2050 mm
Höhe 1229 mm
INTERIEUR
Rennsitz maßgeschneiderter Recaro FIA Rennsitz
Sicherheit vollständig integrierter FIA-konformer Überrollkäfig
Besonderheiten einstellbare Pedalerie, MoTeC C187 Dash Logger, Bosch CAS-M Kollisionswarnsystem
Bilder: (c) Patrick Funk

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