• Europas größter Motorsport-Markt
  • Gewerbliche & private Inserate
  • 1,8 Mio Seitenaufrufe/Monat
  • Eindeutige Zielgruppe
  • Über 4.200 gewerbliche Anbieter

Rennserien im Check: Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (FIA WEC)

Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (offiziell World Endurance Championship, kurz WEC) ist eine der prestigeträchtigsten Rennserien im Motorsport. Sie wird vom französischen Automobile Club de l’Ouest (ACO) organisiert und bietet eine Heimat für Prototypen und GT-Fahrzeuge, die in gemeinsamen Langstreckenrennen auf bekannten Rennstrecken in der ganzen Welt fahren. Die Rennen, etwa acht Veranstaltungen pro Jahr, haben eine Dauer zwischen sechs und 24 Stunden, sodass es nicht allein auf Geschwindigkeit, sondern auch auf Ausdauer und Teamarbeit ankommt. MotorsportMarkt.de blickt auf die Geschichte der Langstrecken-WM zurück und sagt dir alles, was du über die Rennserie wissen musst.

Inhaltsverzeichnis:

Die Geschichte der Langstrecken-Weltmeisterschaft

Die Ursprünge der Langstrecken-Weltmeisterschaft reichen bis in die 1950er Jahre zurück als Langstreckenrennen, allen voran die 24 Stunden von Le Mans, zunehmend an Popularität gewannen. Diese Rennen stellten für damalige Verhältnisse eine extreme Herausforderung für Fahrer und Material dar, weshalb sie schnell große Hersteller und renommierte Fahrer anzogen. Schon das erste Autorennen der Welt am 22. Juli 1894, über 126 Kilomater von Paris nach Rouen, lässt sich als Langstreckenrennen bezeichnen.

Doch erst im Jahr 1953 wurde vom Automobilweltverband FIA die erste offizielle Langstrecken-Weltmeisterschaft gegründet, damals allerdings unter der Bezeichnung als „Sportwagen-Weltmeisterschaft“, zu der weltbekannte Langstreckenrennen wie die 24 Stunden von Le Mans, die Mille Miglia und die Carrera Panamericana gehörten. Im weitesten Sinne wurde damit bereits der Grundstein für die heutige Langstrecken-Weltmeisterschaft gelegt, auch wenn sich in den folgenden Jahren noch einiges änderte.

Die frühen Jahre (1953 bis 1961)

Die Anfangsjahre dieser „Weltmeisterschaft für Sportwagen“ waren geprägt von legendären Fahrzeugen und spannenden Rennen. Viele Hersteller, von Ferrari über Jaguar und Mercedes-Benz bis Aston Martin, feierten Siege und lieferten sich intensive Duelle auf weltbekannten Strecken. Fahrzeuge wie der Ferrari 250 GTO, der Jaguar D-Type und der Mercedes-Benz 300 SLR wurden zu Ikonen des Motorsports. In dieser Zeit entwickelten sich auch die Sicherheitsstandards und die Technik der Fahrzeuge rasant weiter, weil die Rennen immer anspruchsvoller und schneller wurden. Ein schwerer Unfall bei den 24h von Le Mans 1955, bei dem 84 Menschen starben, zwang Hersteller und Veranstalter zum Umdenken.

Veränderungen der Weltmeisterschaft (1962 bis 1981)

In den Folgejahren gab es immer wieder Änderungen und Anpassungen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, die ab 1962 als „Internationale Meisterschaft für GT-Hersteller und Prototypen-Trophy“ bezeichnet wurde. Die Umbenennung zur Marken-Weltmeisterschaft sollte den Fokus stärker auf die Hersteller legen, während zugleich die GT-Boliden an Bedeutung gewannen. Die Einteilung in unterschiedliche GT-Divisionen sorgte allerdings für ein Ergebnischaos und stieß vor allem bei Fans und Veranstaltern auf Unverständnis. Ab 1966 kehrte die Bezeichnung „Sportwagen-WM“ kurzzeitig wieder zurück und die Prototypen wurden zum Highlight der Serie. Zur Saison 1968 wurde die Serie in die „Marken-Weltmeisterschaft“ umbenannt.

Ab 1976 erlebte die Sportwagen-WM eine weitere Veränderung, als die Fahrzeuge der Gruppe 5 (Silhouettenfahrzeuge) und Gruppe 4 (GT-Autos) zugelassen wurden. Das konnte den Absturz allerdings kaum retten, denn zahlreiche Reglementänderungen sorgten für Unsicherheit unter den Herstellern. Porsche blieb als einer der wenigen Hersteller in der Rennserie und feierte mit dem legendären Porsche 935 mehrfach hintereinander die Markenweltmeisterschaft.

Nachdem in den Anfangsjahren der Sportwagen-Weltmeisterschaft ausschließlich Hersteller-Titel vergeben wurden, krönte sich der US-Amerikaner Bob Garretson in der Saison 1981 zum ersten Sportwagen-Fahrerweltmeister der Geschichte. Doch auch, wenn 1980 mit Lancia ein neuer Hersteller in die Serie kam, der Porsche sogar Paroli bieten konnte und zwei Mal in Folge den Titel nach Italien holte, war klar, dass sich etwas ändern muss, um die Sportwagen-Weltmeisterschaft langfristig zu retten.

Die Blütezeit der Sportwagen-Weltmeisterschaft (1982 bis 1992)

Mit der Einführung der Gruppe-C-Prototypen erlebte die Serie, die ab 1982 erstmals „Langstrecken-Weltmeisterschaft“ hieß, eine Blütezeit. Fahrzeuge, wie der Porsche 956 und der Jaguar XJR-9, setzten neue Maßstäbe in Sachen Geschwindigkeit und Technologie. Die Rennen wurden immer populärer und zogen ein globales Publikum an, vergleichbar mit der Formel 1. Hersteller wie Porsche, Jaguar, Sauber-Mercedes und Toyota dominierten diese Ära, die durch hohe technische Innovationen und spektakuläre Rennwagen geprägt war. Die Rennen der Gruppe C wurden zu einem Synonym für aufregenden und technologisch fortschrittlichen Motorsport, der bis heute in Erinnerung geblieben ist.

Niedergang und Neuorientierung (1993 bis 2011)

Zu Beginn der 1990er Jahren endete die erfolgreiche Zeit der Sportwagen-Weltmeisterschaft, bedingt durch wirtschaftliche Herausforderungen. Die Kosten für die Gruppe-C-Prototypen waren zu hoch, insbesondere in Hinblick auf die Entwicklungen der Motoren, die verschärfte Verbrauchsformeln erfüllen mussten. Unstimmigkeiten zwischen FIA und ACO machten die Situation nicht besser. Die Hersteller zogen sich zurück, sodass es in der Saison 1993 erstmals keine Weltmeisterschaft mehr gab.

Um die Jahrtausendwende erlebte der Langstreckensport eine Wiederbelebung durch Serien wie die American Le Mans Series (ALMS) und die Le Mans Series (LMS), die die Tradition der Langstreckenrennen fortsetzten und die Grundlagen für eine neue Ära legten. Diese Serien boten eine Plattform für LMP-Prototypen sowie GT-Fahrzeuge und halfen dabei, das Interesse an Langstreckenrennen aufrechtzuerhalten bzw. wieder neu zu entfachen.

In der Saison 2010 wurde erstmals der Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) ausgetragen, der wieder vom Automobile Club de l’Ouest (ACO) organisiert wurde. Die Rennserie, die in ihrer ersten Saison nur drei Rennen in Silverstone, Road Atlanta und Zhuhai umfasste, wuchs schnell. Im zweiten Jahr gehörten bereits sieben Veranstaltungen zum Rennkalender des ILMC, darunter auch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Auch die FIA sah das Potenzial und verlieh der Rennserie schon im dritten Jahr den Status einer Weltmeisterschaft.

Die Wiedergeburt: FIA World Endurance Championship (seit 2012)

Die Wiedereinführung der Langstrecken-Weltmeisterschaft unter dem Banner der FIA im Jahr 2012 markierte den Beginn einer neuen Ära im Langstreckensport. Mit hochmodernen Fahrzeugen und einem globalen Rennkalender zog die WEC schnell die Aufmerksamkeit der Motorsportwelt auf sich. Die Einführung der LMP1-Hybrid-Prototypen brachte technologische Innovationen und nachhaltige Lösungen in den Vordergrund. Hersteller wie Audi, Toyota und Porsche dominierten die LMP1-Klasse mit ihren fortschrittlichen Hybridfahrzeugen und lieferten sich spannende Duelle auf der Strecke.

Die Entwicklung der Langstrecken-Weltmeisterschaft

In den letzten Jahren hat die WEC ihre Klassenstruktur weiterentwickelt, um den sich ändernden Anforderungen des Motorsports gerecht zu werden. Nach einer glorreichen Zeit der LMP1-Klasse hatten sich viele Hersteller zurückgezogen und Toyota war als einzige Marke in der Topklasse der Langstrecken-WM verblieben. Deshalb wurden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.

Die Einführung der Hypercar-Klasse (LMH und LMDh) im Jahr 2021 brachte neue Hersteller und spektakuläre Fahrzeuge in die Serie. Diese Klasse ermöglicht es den Herstellern, ihre technologischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und gleichzeitig die Kosten im Griff zu behalten. In der Topklasse der WEC sind sowohl die klassischen Hypercars (LMH, für Le Mans Hypercar) startberechtigt, also Prototypen, die eine Karosserie des Straßen-Hypercars aufgesetzt bekommen oder direkt von diesen abgeleitet werden, als auch die LMDh-Boliden, was für „Le Mans Daytona hybrid“ steht. Diese Fahrzeuge basieren auf einem LMP2-Chassis und besitzen ein einheitliches Hybridsystem, wobei die Hersteller eigene Motoren nutzen können und das Design im Rahmen des Reglements nach eigenen Anforderungen gestalten können.

Auch in der GT-Klasse gab es in den letzten Jahren einige Änderungen: Zur Saison 2024 wurden die LMGTE-Fahrzeuge durch die LMGT3-Boliden ersetzt, die auf den bekannten GT3-Rennwagen basieren und ein breiteres Teilnehmerfeld anziehen. Die LMP2-Klasse wurde zum Ende der Saison 2023 aus der Langstrecken-WM verbannt, um mehr Platz für die Hypercar- und LMGT3-Klasse zu schaffen.

Ablauf einer Veranstaltung in der Langstrecken-WM

Eine Veranstaltung der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) dauert in der Regel mehrere Tage, wobei das Rennen je nach Veranstaltung am Samstag oder Sonntag stattfindet. In den Tagen zuvor können die Teams in einer oder mehreren Trainingseinheiten ihre Fahrzeuge abstimmen und mögliche Strategien für das Rennen testen. Das Training ist für die Teilnehmer entscheidend, um die Autos auf die jeweilige Strecke anzupassen. Es gibt typischerweise mehrere Sessions, die es den Teams ermöglichen, Daten zu sammeln und Veränderungen am Setup vorzunehmen.

Das Qualifying bestimmt die Startaufstellung für das Rennen und ist daher von großer Bedeutung, obwohl die Startposition bei einem Langstreckenrennen eher zweitrangig ist. Die Qualifikation besteht aus mehreren Sessions, die nach Klassen unterteilt sind und in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten dauern. In den vergangenen Jahren gab es unterschiedliche Systeme, um die Startpositionen für das Rennen zu bestimmen. Seit der Saison 2024 findet bei allen Veranstaltungen und in jeder Klasse die sogenannte Hyperpole-Session statt. Im ersten Teil des Qualifyings, das jeweils zwölf Minuten dauert, dürfen alle Teams versuchen, ihre schnellstmögliche Rundenzeit zu fahren. Die zehn schnellsten Teams jeder Klasse fahren anschließend in einer 15-minütigen Session, der sogenannten Hyperpole, um die Platzierungen der ersten fünf Startreihen für das Rennen.

Das Rennen der Langstrecken-WM dauern meist sechs oder acht Stunden. Eine Ausnahme stellen die 24h von Le Mans sowie das Rennen in Katar dar, das in Anlehnung an den Nationalfeiertag über eine Distanz von 1.812 Kilometern ausgetragen wird und somit rund zehn Stunden dauert. Während der Rennen wechseln sich die Fahrer ab, was eine sorgfältige Planung der Fahrerwechsel und Boxenstopps erfordert. Boxenstopps sind ein wesentlicher Bestandteil der Rennstrategie. Sie umfassen Betankung, Reifenwechsel und eventuell notwendige Reparaturen. Die Effizienz und Geschwindigkeit der Boxencrew können den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Auch die Wahl der Reifen und die Anpassung an wechselnde Wetterbedingungen spielen im Kampf um den Sieg eine entscheidende Rolle.

Die Klassen & Fahrzeuge der Langstrecken-WM

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft umfasst mehrere Fahrzeugklassen, die in einem gemeinsamen Rennen gegeneinander antreten. Diese „Multiklassenstruktur“ garantiert abwechslungsreiche und spannende Rennen. Jede Klasse hat ihre eigenen technischen Spezifikationen und Anforderungen, was die Komplexität der Serie erhöht, aber gleichzeitig eine besondere Vielfalt bietet.

Hypercar-Klasse

Die aktuelle Spitzenklasse der Langstrecken-WM (WEC) ist die Hypercar-Klasse, in der die sogenannten Prototypen starten. Diese Fahrzeuge zeichnen sich durch eine hohe Leistung bis zu 680 PS, die besondere Aerodynamik und eine innovative Hybridtechnologie aus. Es gibt zwei Unterkategorien, die jedoch gleichberechtigt sind und mithilfe der „Balance of Performance“ (BoP) aneinander angeglichen werden:

  • Le Mans Hypercar (LMH): Die Hypercars werden von den Herstellern nach spezifischen Regeln selbst gebaut und bieten mehr Freiheiten in Bezug auf Design und Technik. Der Antrieb ist allein durch den Verbrennungsmotor oder ein zusätzliches Hybridsystem an der Vorderachse möglich.

  • Le Mans Daytona hybrid (LMDh): Diese Fahrzeuge basieren auf einer vereinheitlichten LMP2-Plattform, die es den Herstellern ermöglicht, die Kosten für die Entwicklung zu reduzieren. Das einheitliche Hybridsystem wird von Bosch geliefert und ergänzt (nur an der Hinterachse) den Verbrennungsmotor, der wiederum von den Herstellern selbst entwickelt werden darf.

LMGT3-Klasse

Seit der Saison 2024 gibt es die LMGT3-Klasse, die als Ersatz für die langjährige LMGTE-Klasse eingeführt wurde. Diese Fahrzeuge basieren auf den bekannten GT3-Boliden, die von den Herstellern nach einem einheitlichen Reglement entwickelt und verkauft werden, um sie von den Kundenteams weltweit in verschiedenen GT-Rennserien einsetzen zu lassen. Die LMGT3-Klasse bietet ein wettbewerbsfähiges Umfeld für professionelle und semi-professionelle Fahrer.

Frühere Fahrzeugklassen der Langstrecken-WM

Die FIA WEC hat im Laufe ihrer Geschichte verschiedene Fahrzeugklassen eingeführt und wieder abgeschafft, um den sich ändernden Anforderungen und Technologien gerecht zu werden. Die Gründe für die Umstrukturierung waren dabei sehr unterschiedlichen. Einige Klassen wurden gestrichen, weil das Interesse seitens der Hersteller oder Teams nicht mehr vorhanden war, während andere Klassen trotz regem Interesse aus der Langstrecken-WM ausgeschlossen wurden, um Platz für andere Klassen und Teilnehmer zu machen. Denn die Größe des Starterfeldes in der Langstrecken-WM ist auf rund 40 Fahrzeuge begrenzt.

LMP1-Klasse

Die LMP1-Klasse war mit ihren leistungsstarken Prototypen lange Zeit die Spitzenklasse der WEC. Diese Autos waren technologisch fortschrittlich und zeichneten sich durch hohe Leistung sowie eine moderne Hybridtechnik aus. Hersteller wie Audi, Porsche und Toyota dominierten diese Klasse und trugen wesentlich zur Entwicklung des Hybridrennsports bei. Nachdem sich Audi und Porsche aus der LMP1 zurückzogen, verblieb Toyota als einziger Hersteller in der Topklasse des Langstreckensports. Deshalb wurde die LMP1-Klasse ab 2021 durch die aktuelle Hypercar-Klasse ersetzt.

LMP2-Klasse

Die LMP2-Klasse wird oftmals als „zweite Liga“ des Langstreckensports bezeichnet.  Die LMP2-Autos, die etwas weniger Leistung als die Hypercars haben und deutlich kostengünstiger sind, werden von bekannten Rennwagen-Herstellern entwickelt bzw. gefertigt, und anschließend an die privaten Teams verkauft. Die Hersteller dürfen sich an der LMP2-Klasse nicht beteiligen. Die geschlossenen Prototypen werden von einem einheitlichen 4,2-Liter-V8-Motor von ‚Gibson Technology‘ mit Cosworth-Einheitselektronik angetrieben.

Um die Kosten für die Privatteams zu begrenzen, darf das rennbereite Chassis nicht mehr als 483.000 Euro kosten. Die LMP2-Klasse war jahrelang ein fester Bestandteil der WEC und wurde Ende 2023 eingestellt, um Platz für die Hypercar- und LMGT3-Klassen zu machen. Beim 24h-Rennen von Le Mans dürfen die LMP2-Autos weiterhin starten, ansonsten kommen sie vor allem in der European Le Mans Series (ELMS) zum Einsatz.

LMGTE-Klasse

In der LMGTE-Klasse (bis 2010 als GT2-Klasse bezeichnet) sind die GT-Rennwagen verschiedener Hersteller gestartet, die mit den heutigen GT3-Fahrzeugen vergleichbar waren. Allerdings waren die GTE-Boliden etwas leistungsstärker und leichter, zudem gab es in Hinblick auf die Aerodynamik weniger Einschränkungen, sodass die Fahrzeuge meist einen geschlossenen Unterboden und einen größeren Heckdiffusor hatten. Nachdem sich zu Hochzeiten zahlreiche Hersteller in der GTE-Klasse engagierten, nahm das Interesse aufgrund der steigenden Kosten immer weiter ab. In den glorreichen Jahren wurde die LMGTE-Klasse in die GTE-Pro für Profi-Piloten und die GTE-AM für Amateure unterteilt. Im letzten Jahr gab es nur noch die LMGTE-Am-Klasse, die Ende 2023 durch die aktuelle LMGT3-Klasse ersetzt wurde.

Technik: Das Reglement der Langstrecken-Weltmeisterschaft

Das technische Reglement der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ist darauf ausgelegt, Chancengleichheit zu gewährleisten und technologische Innovationen zu fördern. Es deckt eine Vielzahl von Bereichen ab, von der Fahrzeugkonstruktion bis hin zu Sicherheitsvorschriften und umweltfreundlichen Technologien. In den kommenden Jahren planen FIA und ACO sogar die Einführung einer Wasserstoff-Klasse. Die Hypercar-Klasse erlaubt den Einsatz von Hybridantrieben, die sowohl Verbrennungsmotoren als auch Elektromotoren umfassen. Dies fördert die Entwicklung nachhaltiger Technologien und ermöglicht den Herstellern, innovative Lösungen zu entwickeln und zu testen, die später möglicherweise auch in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen könnten.

Um die verschiedenen Konzepte anzugleichen, gibt es die sogenannte „Balance of Performance“, kurz BoP. Mögliche Anpassungen, die vor jedem Rennen meist verändert und angepasst werden, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, betreffen das Mindestgewicht, Motorleistung und maximale Energiemenge pro Stint sowie in gewissen Bereichen auch die Aerodynamik der Fahrzeuge. Die BoP sorgt nicht selten für Diskussionen, weil es für die Veranstalter schwer ist, alle Hersteller auf ein Niveau zu bringen.

Das Reglement umfasst auch Vorschriften zum verwendeten Kraftstoff sowie für die Anzahl der Einheitsreifen, die während eines Rennens eingesetzt werden dürfen. Diese Vorschriften zielen darauf ab, die Kosten zu kontrollieren und die Nachhaltigkeit des Sports zu fördern. Die Langstrecken-Weltmeister ist eine Rennserie, die Technik, Strategie und pure Rennleidenschaft vereint.


Bilder: Jordan Bonnin (ACO)Frederic Gaudin (ACO)

 

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.