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Rennwagen im Check: Lexus RC F GT3

Mit der Einführung der GT3-Klasse im Jahr 2006 durch den Automobil-Weltverband FIA wurde eine einheitliche Basis geschaffen, damit Fahrzeughersteller aus aller Welt gegeneinander antreten können. Die Rennwagen von Audi, BMW & Co. sind längst bekannt, aber auch Lexus, die Edelmarke von Toyota, wollte sich auf internationaler Bühne beweisen. Aus diesem Grund wurde im März 2014 auf dem Genfer Autosalon das Konzept für den Lexus RC F GT3 vorgestellt. MotorsportMarkt.de nimmt den sportlichen Japaner unter die Lupe.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte des Lexus RC F GT3
  2. Das Ende des Lexus RC F GT3 in Europa
  3. Die Technik des Lexus RC F GT3 

Die Geschichte des Lexus RC F GT3

Dass sich die Japaner schon vor der Einführung des Lexus RC F GT3 einen Namen im Motorsport machten, steht außer Frage. Mit Fahrzeugen, wie dem Lexus SC430 GT500 oder dem Lexus RC F GT500, war der Automobilhersteller unter anderem in der japanischen Super GT Meisterschaft erfolgreich. Zwischen 2005 und 2022 feierte Lexus acht Titel in der Teamwertung sowie sieben Erfolge in der Fahrerwertung, davon gleich zweimal mit dem Deutschen Andre Lotterer.

Allerdings wuchs der Wunsch, sich auch auf internationaler Bühne zu behaupten, um das Potenzial der Marke in Amerika und Europa zu beweisen. Daher entschieden sich die Japaner dazu, einen GT3-Boliden auf Basis des Lexus RC F zu entwickeln. In enger Abstimmung mit erfahrenen Teams und Piloten entstand ein Rennwagen, der für Amateure möglichst einfach zu fahren, gleichwohl allerdings auch konkurrenzfähig sein sollte.

In der Saison 2015 war der Lexus RC F GT3 erstmals auf der Rennstrecke zu bewundern. Dabei beschränkten sich die Testeinsätze nicht nur auf die GT300-Klasse der Super GT. Auch in Deutschland tauchte der sportliche Japaner nur wenig später auf. Mit Emil Frey Racing und Farnbacher Racing fand Lexus gleich zwei erfahrene Rennteams, welche die Entwicklung weiter vorantrieben.

Zwar feierte Farnbacher Racing mit dem Prototypen des RC F GT3 auf Anhieb einen Sieg auf dem Nürburgring, allerdings geriet die Entwicklung im Jahr 2016 mehrfach ins Stocken. Während das Farnbacher-Auto wegen einer Überschreitung der Lärmobergrenze disqualifiziert wurde, musste Emil Frey nach einem heftigen Unfall mehrfach pausieren.

Nichtsdestotrotz wurde der Lexus RC F GT3 im Jahr 2017 durch die FIA als GT3-Fahrzeug homologiert. Im selben Jahr begann die Auslieferung an Kundenteams, die den japanischen Sportwagen vor allem in der amerikanischen IMSA SportsCar Championship und der Blancpain GT Series (jetzt GT World Challenge) einsetzten.

Das Ende des Lexus RC F GT3 in Europa

Kaum ein Rennteam entschied sich dazu, den Lexus RC F GT3 auf eigene Kosten zu kaufen, sodass es sich bei den meisten Renneinsätzen, insbesondere durch Emil Frey und Tech 1 Racing in der Blaincpain GT Serie, um Werkseinsätze handelte. Allerdings zog der Hersteller im Jahr 2020 die Reißleine und gab bekannt, die Unterstützung in Europa einzustellen.

Das Unternehmen begründete den Schritt damit, sich auf die Elektrifizierung der Lexus-Straßenfahrzeuge konzentrieren zu wollen. Gleichwohl hielt Lexus an der Werksunterstützung in Japan und Amerika fest. Dort kommt der RC F GT3 weiterhin in der Super GT, der Super Taikyu und der IMSA WeatherTech SportsCar Championship zum Einsatz.

In Europa fand die Geschichte des Lexus' ein vorzeitiges Ende. Zwar wäre das Modell weiterhin startberechtigt und der Hersteller wäre offen, neuen Teams ein entsprechendes Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, doch in Hinblick auf die Finanzierung gibt es kein Entgegenkommen. Das schreckt viele Privatteams von einem Renneinsatz ab, zumal die Performance des Lexus RC F GT3 fraglich ist. Es wäre viel Entwicklungsarbeit notwendig, um die Leistung maßgeblich zu verbessern.

Nichtsdestotrotz konnten die Japaner mehrere Siege in Europa feiern, unter anderem in der GT Open und der Nürburgring Langstrecken-Serie, damals VLN. Beim 1.000-Kilometer-Rennen der Blancpain GT Series 2018 im französischen Le Castellet hatte Lexus einen guten Grund zum Jubel: Ex-Formel-1-Pilot Christian Klien, Albert Costa und Marco Seefried holten mit Emil Frey Racing den ersten und bis heute einzigen Lexus-Sieg in der wichtigen GT3-Meisterschaft. Am Ende des Jahres belegte Lexus den dritten Platz in der Gesamtwertung.

Die Technik des Lexus RC F GT3

Lexus RC F GT3
Baujahr: 2015 - heute
Rennklasse: FIA GT3
Motor
Bauart: 5,4 L V8
Leistung: 373+ kW (500+ PS (DIN))
Antriebsart: Heckantrieb
Getriebe: 6-Gang, sequentiell
Karosserie
Länge: 4845 mm
Breite: 2030 mm
Höhe: 1270 mm
Radstand: 2730 mm
Leergewicht: 1300 kg

Der Lexus RC F GT3 basiert auf dem gleichnamigen Serienfahrzeug, einem kraftvollen Sportcoupé mit leistungsstarkem Achtzylinder. Die Entwicklung des GT3-Boliden erfolgte gemeinsam mit Toyota Technocraft, einer japanischen Tochterfirma von Lexus, die sich auch für andere Renn- und Sportwagen von Lexus verantwortlich zeigte. Das GT3-Modell nutzt viele Teile aus der Serie, was mehrere Teams und Fahrer kritisierten.

Gleichwohl konnte das Gewicht des Lexus RC F GT3 auf rund 1.300 Kilogramm reduziert werden, da viele Komponenten aus Kohlefaser zum Einsatz kamen. Nicht nur Motorhaube, Stoßfänger und Türverkleidungen wurden aus Carbon gefertigt, sondern auch Heckspoiler, Dach und Armaturenbrett.

Für den Antrieb der Hinterachse sorgt der serienmäßige 5,4-Liter-V8-Sauger mit Trockensumpfschmierung, dessen Leistung sich dank einiger Optimierungen auf bis zu 533 PS steigert. Zudem wurde der Motor im Vergleich zur Serie deutlich tiefer montiert, um den Schwerpunkt des Fahrzeugs zu senken. Für die Kraftübertragung sorgt ein sequentielles 6-Gang-Getriebe, das per Schaltwippen am Lenkrad bedient wird.

Die Aerodynamik des Lexus RC F GT3 ist besonders ausgefeilt, was den aerodynamischen Abtrieb verbessert. Am Heck des Autos arbeitet ein großer Diffusor, der in Zusammenspiel mit dem flachen Unterboden eine Sogwirkung erzeugt und den GT3-Renner auf dem Asphalt hält. Gleichwohl sorgten enge Zweikämpfe für Beschädigungen an den filigranen Flügeln und Flaps.

Insgesamt handelt es sich beim Lexus RC F GT3 um einen konkurrenzfähigen Rennwagen, der im Vergleich zur Konkurrenz häufiger das Nachsehen hatte. Auch das ist ein Grund, warum der GT3-Bolide keinen Anklang fand und die Sportwagen-Bühne bereits nach wenigen Jahren wieder verließ.


Bild: Lexus
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