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Einsatzkosten: Welche Kosten fallen bei einem Rennen an?

Du hast einen Rennwagen gebaut oder gekauft und bist bereit, das erste Rennen zu fahren? Bevor die Startampel auf Grün springt, gibt es weitere Kosten zu berücksichtigen. Die Einsatzkosten, also alle Ausgaben, die bei einem Autorennen anfallen, können sich zu einem beachtlichen Gesamtbetrag summieren. Vom Transport des Fahrzeugs über Verpflegung und Übernachtung der Teammitglieder bis zu den erforderlichen Teilnahmegebühren solltest du alle Kosten berücksichtigen. MotorsportMarkt.de sagt dir, mit welchen Aufwendungen im Motorsport zu rechnen ist, wenn du an einer professionellen Veranstaltung teilnimmst.

Inhaltsverzeichnis

  1. Transportkosten für den Rennwagen
  2. Von Anreise bis Verpflegung: Kosten für das Team
  3. Teilnahmekosten für die Veranstaltung
  4. Kosten für Verbrauchsmaterialien und Verschleißteile
  5. Kosten für die Versicherung
  6. Fazit: Der professionelle Renneinsatz ist teuer 

Transportkosten für den Rennwagen

Aufgrund der fehlenden Straßenzulassung ist es kaum möglich, einfach mit dem eigenen Rennwagen an den Veranstaltungsort zu fahren. Daher musst du dir Gedanken über den Transport des Autos machen. Am einfachsten ist es, das Fahrzeug mit einem Autoanhänger an die Strecke zu bringen. Dafür benötigst du ein Zugfahrzeug, einen geeigneten Trailer sowie den erforderlichen Führerschein. Falls du keinen Anhänger besitzt, kannst du ihn bei einer Vermietung in deiner Nähe ausleihen. Günstige Angebote sind ab 50 Euro pro Tag verfügbar. Zudem sind die Kraftstoffkosten nicht zu vergessen. Wenn die Rennstrecke in deiner Nähe liegt, fallen nur ein paar Euro an. Musst du jedoch weite Strecken zurücklegen, kosten die Besuche an der Tankstelle meist über einhundert Euro.

Nicht günstiger, aber deutlich einfacher ist der Transport durch einen Dienstleister. In diesem Fall wird das Fahrzeug bei dir abgeholt und direkt an die Rennstrecke gebracht. Die Kosten können jedoch mehrere hundert Euro betragen. Günstiger geht's vielleicht, wenn das Auto durch ein befreundetes Rennteam aus deiner Region mitgenommen wird, das ohnehin den Weg zur entsprechenden Rennstrecke plant.

Um einen Dienstleister für den Transport kommst du kaum herum, wenn das Rennen nicht in Europa, sondern Übersee stattfindet. Viele Veranstaltungen, zum Beispiel das 24h-Rennen in Dubai, sind auch für kleinere Teams interessant. In diesem Fall bietet der Veranstalter eine günstige Möglichkeit für den Transport, die sogar im Nenngeld (Beispiel 2022: ab 11.500 Euro) enthalten ist. Die Rennwagen werden im Container verfrachtet und mit dem Schiff nach Dubai gebracht. Ähnliche Angebote stehen auch bei Rennen in Amerika oder Asien zur Auswahl. Das ist zwar zeitaufwendig, allerdings auch kostengünstig. Der Transport per Flugzeug ist oftmals nur für die Teilnehmer der Formel 1, Formel E oder anderer Rennserien interessant.

Von Anreise bis Verpflegung: Kosten für das Team

Motorsport ist Teamsport, den du nicht allein ausüben kannst. Jedes Rennfahrzeug wird im Durchschnitt von einer Mannschaft aus fünf bis zehn Personen betreut. Ob Reifenwechsel, Nachtanken oder Reparaturen: Um erfolgreich zu sein, braucht jeder Fahrer ein starkes Team - und das kostet sehr viel Geld. Natürlich helfen dir Freunde oder Bekannte meist ehrenamtlich, aber davon solltest du nicht ausgehen. Und je nachdem, wo das Rennen stattfindet, sind die Kosten für Anreise und Verpflegung zu berücksichtigen.

Bei Veranstaltungen, die mehrere Tage dauern und nicht in der Nähe stattfinden, kommen noch die Übernachtungen hinzu. Außerdem müssen Rennwagen und Zubehör schon vorher aufgeladen und an die Strecke gebracht werden. Kurzum: Das Rennwochenende beginnt nicht erst mit dem Freien Training, sondern schon viel früher. Auch dafür benötigst du starke Helfer.

Die Kosten für deine Teammitglieder liegen nicht selten im Bereich von rund 5.000 Euro für ein komplettes Wochenende. Am günstigen ist es, wenn die Rennen in der näheren Umgebung stattfinden, sodass die Fahrtkosten gering bleiben und jedes Teammitglied im eigenen Bett schlafen kann. Ein professionelles Rennteam macht diese Möglichkeit allerdings nicht zur Voraussetzung. Und dann wird es teuer. Kosten bis zu 20.000 Euro sind keine Seltenheit, wenn du von der Anreise über Bezahlung und Übernachtung bis zur Verpflegung alles berücksichtigst.

einsatzkosten autorennen teamOhne ein gutes Team ist es nicht möglich im Motorsport erfolgreich zu werden. Es ist daher auch ein sehr wichtiger Kostenfaktor | Foto: Patrick Funk

Teilnahmekosten für die Veranstaltung

Egal bei welcher Veranstaltung du teilnehmen wirst, musst du die Teilnahmegebühren, das sogenannte Nenngeld, bezahlen. Beispiel: Für die Teilnahme am legendären 24h-Rennen auf dem Nürburgring mussten die Teams im Jahr 2021 für jedes Auto 7.116,50 Euro zahlen. Es gibt Rabatt, wenn die Teams ihre Teilnahme schon rechtzeitig, also zum Vor-Nennschluss, anmelden. In diesem Fall waren 6.466,50 Euro fällig.

Hinzu kommen weitere Kosten für Sicherheitssysteme (106 Euro) und die Pauschale für Schutzplanken und Streckenschäden in Höhe von 250 Euro. Jedem Team steht im Fahrerlager eine Fläche von 30 Quadratmetern zur Verfügung, die im Nenngeld enthalten ist. Wer einen größeren Platz benötigt, muss zusätzliche Stellfläche mieten.

Für eine Teilnahme an der Nürburgring Langstrecken-Serie müssen die Teams je nach Rennklasse und Dauer des Rennens zwischen 1.070 Euro und 5.800 Euro bezahlen. Ein Start in der Rundstrecken-Challenge Nürburgring ist ab 500 Euro pro Rennen möglich. Am günstigsten ist die Beteiligung am Automobilslalom oder bei Gleichmäßigkeitsprüfungen, wo oftmals nur ein Beitrag um die einhundert Euro fällig wird. Du stellst aber fest, dass das Motorsport-Veranstaltungen nicht günstig sind.

Kosten für Verbrauchsmaterialien und Verschleißteile

Vom Kraftstoff über die Reifen bis zu den Bremsen gibt es viele Verbrauchsmaterialien und Verschleißteile, die an einem Rennwochenende den Geldbeutel belasten. Die Höhe der Kosten richtet sich vor allem nach der jeweiligen Veranstaltung, der Rennklasse und dem Fahrzeug. Wir bleiben beim legendären 24h-Rennen auf der "grünen Hölle" und vergleichen die Kosten in der GT3, der TCR-Klasse und einer seriennahen Produktionswagenklasse.

 GT3TCRseriennaher Rennwagen
Kraftstoff 5.000 Euro 3.750 Euro 3.300 Euro
Reifen 50.000 Euro 20.000 Euro 15.000 Euro
Laufkosten 70.000 Euro 40.000 Euro 20.000 Euro
Gesamtkosten ca. 125.000 Euro ca. 63.750 Euro ca. 38.300 Euro

Der Kraftstoff gehört zu den kostspieligen Verbrauchsmaterialien während des 24h-Rennens. Je nachdem, wie das Wetter ist, kann ein GT3-Auto über 2.000 Liter Benzin (nur im Rennen!) verbrauchen. Bei einem Literpreis von 2,50 Euro entspricht das einem Aufwand über 5.000 Euro. Ein TCR-Auto verbraucht etwa 1.500 Liter, sodass Kosten in Höhe von rund 3.750 Euro anfallen. Ein seriennaher Rennwagen ist nur geringfügig sparsamer, sodass auch in diesem Fall mit ca. 3.300 Euro zu rechnen ist.

Bei den Reifen wird es nicht günstiger, im Gegenteil. Beim 24h-Rennen im Jahr 2014 verbrauchte der siegreiche Audi R8 LMS ultra vom Phoenix-Team insgesamt 20 Sätze Reifen. Es wird nicht gespart, um erfolgreich zu sein, und bei jedem Boxenstopp wird ein frischer Reifensatz aufgezogen. Auf diese Weise entstehen Kosten in Höhe von mindestens 50.000 Euro. Bei einem TCR-Auto wird es deutlich günstiger. Die meisten Teams nutzen die Reifen mehrfach und verwenden die Reifen der Hinterachse, die weniger belastet werden, für zwei Stints. Im Verlauf des 24h-Rennens werden rund zehn Reifensätze verwendet, die im Vergleich zum GT3-Reifen auch noch günstiger sind. Dadurch liegen die Kosten im Bereich von etwa 20.000 Euro. Bei einem seriennahen Rennwagen wird ähnlich verfahren, sodass sich die Aufwendungen im vergleichbaren Bereich befinden.

Dazu kommen die allgemeinen Laufkosten. Jeder Rennwagen wird einer starken Beanspruchung ausgesetzt, die einen allgemeinen Verschleiß zur Folge hat und auch den Wert des Fahrzeugs mindert. Viele Teile müssen nach dem Einsatz getauscht bzw. revidiert werden. Die Bremse, also Bremsscheibe und Beläge, wird sogar schon während des 24h-Rennens gewechselt. Beim GT3-Boliden rechnen wir pauschal mit Kosten bis zu 70.000 Euro, beim kleineren TCR-Auto sind rund 40.000 Euro eingeplant. Für den seriennahen Rennwagen kalkulieren wir mit 20.000 Euro.

Hinweis: Nach dem 24h-Klassiker ist es notwendig, das Auto komplett zu revidieren und auch Motor und Getriebe zum Hersteller einzuschicken. Dabei fallen enorme Kosten an, die wir in Bezug auf die reinen Einsatzkosten jedoch nicht berücksichtigen. Es handelt sich um die allgemeinen Wartungskosten.

golf mk2 rennwagen einsatzkostenSelbst bei einem seriennahen Rennfahrzeug kommen hohe Summen recht schnell zusammen | Foto: Patrick Funk

Kosten für die Versicherung

Eine Versicherung ist weder für die Fahrer noch für das Rennauto verpflichtend. Dennoch kann es vor allem bei hochpreisigen Fahrzeugen empfehlenswert sein, eine Rennkasko abzuschließen. In der Regel liegen die Prämien im Bereich zwischen 2 und 8 Prozent des Fahrzeugwertes. Ein GT3-Bolide kostet rund 500.000 Euro, sodass die Versicherung mit bis zu 40.000 Euro einzuplanen ist. Das Risiko beim 24h-Rennen ist besonders hoch, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Unfall keine Seltenheit ist. Hier kommen der dichte Verkehr, die Herausforderungen der Nordschleife und die Dunkelheit in der Nacht zusammen.

Beim TCR-Auto wird es mit Summen von rund 10.000 Euro etwas günstiger. Ein seriennaher Rennwagen kann für wenige tausend Euro versichert werden, wobei einige Teams aus Kostengründen sogar darauf verzichten.

Fazit: Der professionelle Renneinsatz ist teuer

Der Rennsport ist eine teure Leidenschaft. Und das nicht nur bei der Anschaffung des Rennwagens, sondern auch beim folgenden Renneinsatz. Die genannten Zahlen sind Beispiele für den Betrieb eines Sport- bzw. Tourenwagens bei einer professionellen Veranstaltung. Es gibt immer Möglichkeiten und Lösungen, die Einsatzkosten an der Strecke gering zu halten, zum Beispiel mit Partnern und Sponsoren, die keine Geldleistung erbringen, sondern mit eigenen Produkten unterstützen.

In der folgenden Kostenaufstellung, die wieder die Einsatzkosten für GT3, TCR und seriennahen Rennwagen beim 24h-Rennen am Nürburgring umfasst, rechnen wir mit pauschalen Transportkosten in Höhe von 500 Euro. Die Anreise mit dem Anhänger ist deutlich günstiger als mit einem Lkw, den die meisten GT3- und TCR-Teams verwenden. Die Teamkosten sind vergleichbar, allerdings sind wir davon ausgegangen, dass ein kleines Privatteam deutlich weniger Personal mitbringt als ein GT3-Team. Die Kosten für Verbrauch und Verschleiß sowie Versicherung sind im Artikel bereits erklärt.

Natürlich handelt es sich um eine exemplarische Beispielrechnung, die nur aufzeigen soll, mit welchen Kosten bei einem Renneinsatz zu rechnen ist.

 GT3TCRseriennaher Rennwagen
Transport ab 500 Euro ab 500 Euro ab 500 Euro
Teamkosten ab 20.000 Euro ab 10.000 Euro ab 5.000 Euro
Nenngeld 7.472,50 Euro 7.472,50 Euro 7.472,50 Euro
Verbrauch & Verschleiß 125.000 Euro 63.750 Euro 38.300 Euro
Versicherung 40.000 Euro 10.000 Euro 4.000 Euro
Gesamtkosten ab 192.972 Euro ab 91.722 Euro ab 55.272 Euro

Bilder: Patrick Funk
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