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Die Rallye Dakar als härtester Motorsport-Marathon

Die Rallye Dakar gilt als anspruchsvollste, härteste und zugleich gefährlichste Motorsport-Veranstaltung der Welt. Die wichtige Langstreckenrallye, ursprünglich als "Rallye Paris-Dakar" bezeichnet, wird bereits seit 1979 ausgetragen. Sie blickt auf eine ereignisreiche Geschichte mit Höhepunkten und Tiefschlägen zurück. Der beliebte Marathon gehört zu den anspruchsvollen Herausforderungen für Mensch und Material. MotorsportMarkt.de gibt einen umfassenden Überblick zur Rallye Dakar.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte der Rallye Dakar
  2. Die Strecke der Rallye Dakar
  3. Das Rennformat der Rallye Dakar
  4. Die Rennfahrzeuge bei der Rallye Dakar
    1. Autos: Der Ursprung der Rallye Dakar
    2. Motorräder: Die gefährlichste Form der Dakar
    3. Trucks: Die spektakulären Kraftpakete
    4. Quads: Die Unterklasse der Motorräder
  5. UTV bzw. Side-by-Sides: Die kostengünstige Alternative
  6. Voraussetzungen & Kosten für eine Dakar-Teilnahme
  7. Fazit: Die ultimative Herausforderung

Die Geschichte der Rallye Dakar

Die Rallye Dakar (anfangs Rallye Paris-Dakar) wurde im Jahr 1978 von Thierry Sabine (1949 bis 1986) gegründet. Der Franzose, der bereits zuvor im Rallyesport sowie diversen Rennserien aktiv war und sich bei der Abidjan-Nizza-Rallye in Lybien für mehrere Tage in der Wüste verirrte, wollte die ultimative Herausforderung für alle Rallyepiloten schaffen. Sein Motto: "Wenn dein Leben langweilig wird, dann riskiere es!"

Am 26. Dezember 1978 startete die erste Veranstaltung in Paris, die Zielankunft erfolgte am 14. Januar 1979, nach rund 10.000 Kilometern durch Europa und Afrika, in Dakar, der Hauptstadt von Senegal. Die Rallye Paris-Dakar war geboren. Schon die erste Auflage der Langstreckenrallye war eine Herausforderung. Rund 180 Teilnehmer*innen gingen bei der ersten Rallye Dakar an den Start, doch weniger als die Hälfe aller Starter erreichte den Zielort. Neben Entkräftungen und einigen Verletzten gab es auch den ersten Todesfall zu beklagen. Der Franzose Patrice Dodin zog sich schwere Kopfverletzungen zu, als er noch auf dem Weg zum Start der vierten Etappe mit seinem Motorrad stürzte.

Dodin blieb nicht das einzige Todesopfer. Rund 70 Menschen verloren bei der Rallye Dakar ihr Leben, darunter auch Gründer Thierry Sabine. Er stürzte am 14. Januar 1986, exakt sieben Jahre nach dem Zieleinlauf der ersten Dakar-Veranstaltung, mit dem Hubschrauber ab, nachdem er in einen Sandsturm geraten war. In den Folgejahren wurde die Rallye Dakar von Sabines Vater veranstaltet, bevor er die Rechte an die französische "Amaury Sport Organisation", kurz A.S.O. verkaufte. Sie ist bis heute für die Organisation und Durchführung der Rallye Dakar verantwortlich.

Die Strecke der Rallye Dakar

Rallye Dakar Strecke

In den ersten Jahren wurde die Marathon-Rallye von Paris nach Dakar ausgetragen, ehe sie in den Folgejahren verkürzt wurde. So diente beispielsweise Lissabon, die Hauptstadt von Portugal, als Startpunkt der Rallye Dakar. Im Jahr 1992 endete die Rallye Dakar in Kapstadt, was bei den Teilnehmern allerdings keinen Anklang fand. Vor allem die Austragung auf afrikanischem Boden wurde zur Jahrtausendwende zum Politikum.

Im Jahr 2008, wenige Tage vor dem offiziellen Start wurde die Rallye Dakar aufgrund von Terrordrohungen in Nordafrika abgesagt. In der Folge wechselte die Marathon-Rallye nach Südafrika, wo sie unter anderem in Argentinien, Chile und Peru gastierte. Dort kämpfte die Veranstaltung mit sinkenden Teilnehmerzahlen. Im Jahr 2020 wechselte die Rallye Dakar daher von Südamerika nach Saudi-Arabien, was den Verlust an Teilnehmern allerdings nicht bremsen konnte. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 nahmen 525 Fahrzeuge an der Rallye Dakar teil, was bis heute den Teilnehmerrekord markiert. 2021 waren weniger als 300 Teilnehmer*innen am Start.

Am Grundprinzip der Streckenführung hat sich durch den Wechsel der Austragungsorte allerdings nur wenig geändert. Die Rallye Dakar wird als Rallye Raid ausgetragen und findet daher im offenen Gelände statt, meist in der Wüste, was den hohen Sandanteil (2019; etwa 70 Prozent) ausmacht. Die gesamte Streckenlänge beträgt bis zu 8000 Kilometer, wobei nur ein kleinerer Teil als Wertungsprüfung ausgeführt wird. Bei den anderen Strecken handelt es sich um Verbindungsetappen, die zwischen den einzelnen Wertungen zu absolvieren sind.

Das Rennformat der Rallye Dakar

Bei der Rallye Dakar handelt es sich um einen Rallye-Raid-Wettbewerb, also eine Marathonrallye, die rund zwei Wochen dauert. Jeden Tag müssen die Teilnehmer*innen verschiedene Etappen absolvieren, die eine Länge von mehr als 800 Kilometern aufweisen können. Je nach Veranstaltung und Austragungsort stehen rund 12 bis 15 Etappen auf dem Programm. Die Wertungsprüfungen sind innerhalb eines festgesetzten Zeitlimits zu bewältigen, um in Wertung zu bleiben.

Zur Halbzeit des Rennens gibt es einen Ruhetag, an dem die Pilot*innen neue Kraft schöpfen und die Mechaniker einen gründlichen Check an den Fahrzeugen vornehmen können. Insbesondere für die kleineren Teams und Privatfahrer, die keine Werksunterstützung erhalten und das Material selbst reparieren, ist die Rallye Dakar eine besondere Herausforderung. Die Pilot*innen absolvieren tagsüber die Wertungsprüfungen und nehmen über Nacht die notwendigen Reparaturen bzw. Wartungsarbeiten vor.

Die Ausfallquote bei dieser weltbekannten Marathonrallye liegt nicht ohne Grund bei über 50 Prozent. Als Gewinner der Rallye Daker gelten jene Piloten, die für alle Etappen die kürzeste Gesamtzeit benötigen. Rekordsieger ist der Franzose Stéphane Peterhansel, der insgesamt 14-mal als Sieger hervorging, davon sechsmal auf dem Motorrad und achtmal im Auto. Mit Jutta Kleinschmidt konnte auch eine deutsche Teilnehmerin im Jahr 2001 den Gesamtsieg in der Autowertung feiern. Sie ist bis heute die einzige Frau, der dieser Erfolg gelang.

Die Rennfahrzeuge bei der Rallye Dakar

Die Rallye Dakar wird in mehreren Klassen mit unterschiedlichen Fahrzeugen ausgetragen. Neben der klassischen Autowertung gibt auch eine separate Wertung für Motorräder, Lastwagen (Trucks) und Quads. In der neuesten Klasse, der "Side by Side" Kategorie, starten kleine Geländebuggys.

Autos: Der Ursprung der Rallye Dakar

Die Autoklasse gehört seit Beginn zu den beliebten und hart umkämpften Wertungen der Rallye Dakar. Alle Fahrer in der Autowertung haben einen Copiloten, der sich für die Koordination verantwortlich zeigt. Zum Einsatz kommen verschiedene Fahrzeugtypen, die sich insbesondere durch die Technik unterscheiden lassen. Der Gesamtsieg wird in der Regel unter den T1-Autos vergeben. Dabei handelt es sich um Prototypen, die auf einem Gitterrohrrahmen basieren und sich durch leichte Karosserieteile (aus Kohle- oder Glasfaser) auszeichnen. Eine weitere Unterscheidung dieser Autos erfolgt nach Antriebsart (Benzin- oder Dieselmotor) sowie der Anzahl angetriebener Achsen (Zweirad- oder Allradantrieb).

Die T2-Autos basieren auf serienmäßigen Allradfahrzeugen, die für den Einsatz bei der Rallye Dakar modifiziert werden. Zu den wichtigsten Anpassungen gehören Überrollkäfig mit Schalensitzen, ein Sicherheitstank sowie weitere Spezialausstattungen. Die T3-Autos, sogenannte "Leichtfahrzeuge", sind mit den Prototypen vergleichbar, allerdings sind sie etwas kleiner und nicht so leistungsstark. In der Regel übernimmt ein Motorradmotor den Vortrieb. Zu den bekannten Fahrzeugen gehören die kleineren Geländebuggys.

Alle Fahrzeuge, die nicht zu den bisher genannten Klassen zählen, lassen sich in der Open-Kategorie einordnen. Hier kommen beispielsweise Rennwagen zum Einsatz, die nicht das gültige Reglement der FIA erfüllen. Darüber hinaus ist die Open-Klasse für alle Autos mit alternativem Antrieb geeignet, beispielsweise den Audi RS Q e-tron E2. Er besitzt einen elektrischen Antriebsstrang mit Hochvoltbatterie und hocheffizientem Energiewandler.

Motorräder: Die gefährlichste Form der Dakar

Auch die Motorräder waren schon bei der Premiere im Jahr 1979 am Start. Im Gegensatz zu den Autos, die mit zwei Personen besetzt sind, sind die Fahrer auf dem Motorrad auf sich allein gestellt. Es handelt sich um die gefährlichste Klasse und bei den Motorrädern sind die meisten Todesopfer zu beklagen. Die Motorradwertung lässt sich in mehrere Gruppen einteilen: Neben den Werkspiloten starten bei den Zweirädern besonders viele Amateure. Startberechtigt sind Motorräder, die ein Hubraum von 450 cm³ nicht überschreiten.

Trucks: Die spektakulären Kraftpakete

Trucks der Rallye Dakar

Die Klasse der Trucks (T4) wurde erstmals im Jahr 1980 ausgeschrieben. Das Mindestgewicht der Fahrzeuge beträgt 3500 Kilogramm, wobei eine weitere Einteilung der Lastwagen erfolgt. Neben den serienmäßigen Fahrzeugen (T4.1) sind auch modifizierte Trucks (T4.2) erlaubt. Die Support-Trucks, die vor allem als Unterstützung für die Rennfahrzeuge der Auto- und Motorradklasse dienen, werden separat gewertet. Diese Klasse (T4.3) wurde im Jahr 1998 eingeführt.

Im Jahr 1989 wurde die Rallye Dakar aus Sicherheitsgründen ohne die Truck-Wertung durchgeführt. Die Lastwagen, die zu dieser Zeit mit zwei Motoren ausgestattet waren und über 1000 PS leisteten, waren zu gefährlich geworden. Alle Trucks sind mit drei Personen besetzt, wobei nur ein Fahrer benannt ist.

Quads: Die Unterklasse der Motorräder

Im Jahr 2009 wurde die Quad-Wertung (Klasse 3) eingeführt, als Unterklasse zu den Motorrädern. Diese Kategorie wird in zwei weitere Gruppen unterteilt. Bei der Klasse 3.1 handelt es sich um Quads mit Zweiradantrieb und Einzylindermotor, wobei der Hubraum nicht größer als 750 cm³ sein darf. In der Klasse 3.2 werden alle Quads gewertet, die über einen Allradantrieb verfügen. In dieser Kategorie sind Ein- und Zweizylindermotoren erlaubt, wobei die Hubraumgrenze bei 900 cm³ liegt.

UTV bzw. Side-by-Sides: Die kostengünstige Alternative

Die UTV (für Utility Task Vehicle) bzw. Side-by-Side-Klasse (kurz SxS) wurde ab der Saison 2017 eingeführt. Zuvor wurden diese Fahrzeuge der Klasse T3 der Autowertung zugeordnet. Doch die steigende Beliebtheit, insbesondere vor dem Hintergrund der geringeren Einsatzkosten, machte die Umsetzung einer eigenen Klasse lohnend. Sie müssen dem gültigen ASO-Reglement entsprechen, was unter anderem auch Vorgaben zum Mindestgewicht und der Maximalgeschwindigkeit von 130 km/h macht. Die UTV- bzw. SxS-Klasse wird in zwei Gruppen eingeteilt: Bei den T3-Fahrzeugen handelt es sich um leichte Prototypen, während die T4-Boliden auf modifizierten Serienfahrzeugen basieren.

Voraussetzungen & Kosten für eine Dakar-Teilnahme

Die Rallye Dakar richtet sich sowohl an Amateure als auch Profis, also private Teams und Werksmannschaften. Die Kosten für eine Teilnahme an der Marathonrallye fallen je nach Fahrzeug, dem individuellen Aufwand und der Anzahl an Etappen sehr unterschiedlich aus. Neben dem Startgeld, das zwischen 15.000 und 40.000 Euro beträgt, müssen sich die Teilnehmer*innen auch den Hin- und Rücktransport der Fahrzeuge, sämtliche Reisekosten und natürlich die Reparaturen und Wartungen aus eigener Tasche bezahlen. Hinzu kommen administrative Kosten, beispielsweise für das Visum und die erforderlichen Lizenzen.

Die Teilnahme mit einem Motorrad gehört zu den günstigsten Möglichkeiten, die Rallye Dakar als Fahrer zu erleben, sodass in dieser Klasse besonders viele Amateure am Start sind. Aus diesem Grund führte die ASO ein spezielles Auswahlverfahren ein. Alle Pilot*innen müssen an einem Rennen des FIM-Cross-Country-Weltcups oder der “Dakar-Serie” teilgenommen haben, um die Rallye Dakar bestreiten zu dürfen.

Die Kosten für eine Teilnahme mit dem Motorrad belaufen sich auf mindestens 50.000 Euro, während bei den Autos mit einer sechsstelligen Gesamtsumme zu rechnen ist. Je nach Aufwand und Einsatz liegen die Kosten im Bereich bis zu 250.000 Euro.

Fazit: Die ultimative Herausforderung

Die Rallye Dakar gilt als ultimative Herausforderung und gehört zu den Träumen aller Rallyepiloten. Sowohl Fahrer als auch Team kommen bei dieser Marathonrallye an ihre Grenzen – und manchmal auch darüber hinaus. Die weltbekannte Veranstaltung hat bereits viele Todesopfer zu beklagen und erntete in der Vergangenheit nicht selten Kritik. Dennoch bleibt die Faszination ungebrochen. Und so werden sich auch in den kommenden Jahren die wagemutigen Teilnehmer*innen Etappe für Etappe in das weltgrößte Abenteuer des Rallyesports stürzen...


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