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Rennwagen im Check: McLaren F1 GTR

Der McLaren F1 GTR war als Sport- und Rennwagen erfolgreich. Zwischen 1994 und 1997 wurden insgesamt 106 Fahrzeuge gebaut, von denen 78 Stück eine Straßenzulassung erhielten. Aus den restlichen Boliden entstanden Rennwagen, die bis zum Jahr 2005 bei diversen Veranstaltungen auf der ganzen Welt eingesetzt wurden. Mit dem Sieg beim 24h-Rennen in Le Mans feierte der McLaren F1 GTR seinen größten Erfolg im Jahr 1995, sodass er noch heute zu den legendärsten Rennwagen der Welt gehört. MotorsportMarkt.de blickt auf die glorreiche Geschichte des McLaren zurück.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte des McLaren F1 GTR
    1. Der Sieg des McLaren F1 GTR 1995 in Le Mans
    2. Der McLaren F1 GTR Longtail ab 1997
    3. Weitere Erfolge des McLaren F1 GTR
  2. Wissenswertes zum McLaren F1 GTR
  3. Die Technik des McLaren F1 GTR

Die Geschichte des McLaren F1 GTR

Die Idee für den McLaren F1 GTR fiel während der Formel-1-Saison 1988, als McLaren die Konkurrenz dominierte. Alain Prost und Ayrton Senna konnten mit dem McLaren MP4/4 insgesamt 15 der 16 Saisonrennen gewinnen. Senna wurde zum ersten Mal Weltmeister, während McLaren die Konstrukteursmeisterschaft holte. Die Entwicklung und Fertigung von Straßenautos gehörte bis dato nicht zum Portfolio des Rennwagen-Konstrukteurs. Das sollte sich ändern.

Unter der Leitung des damaligen F1-Designers Gordon Murray entstanden die ersten Prototypen eines Supersportwagens, der ohne Kompromisse entwickelt wurde. Nachdem zunächst fünf Prototypen gebaut wurden, feierte das Serienmodell im Jahr 1994 seine Premiere. Und das mit Erfolg: In den 1990er Jahren überzeugte der McLaren F1 mit zahlreichen Weltrekorden. Noch heute ist der Bolide das schnellste Serienauto mit Saugmotor. Zu den Besonderheiten gehört die Gestaltung des Innenraums, denn der McLaren F1 wurde als Dreisitzer gebaut. Der Fahrer sitzt mittig, während sich die Plätze für die beiden Mitfahrer leicht versetzt an der Seite befinden.

Obwohl McLaren bei der Entwicklung das Know-how aus dem Rennsport einfließen ließ, war das Modell als reines Serienauto entwickelt. Eine Weiterentwicklung zum Rennwagen war zunächst nicht vorgesehen. Kurz nach dem Marktstart des McLaren F1 wurde die BPR Global GT Series ins Leben gerufen, eine Rennserie für seriennahe Supersportwagen. Auf Wunsch einiger Teams konnte sich Gordon Murray dazu überreden lassen, wenige Chassis' für den Renneinsatz umzubauen.

Aufgrund der Nähe zum Motorsport waren keine großen Anpassungen notwendig. McLaren nutzte bereits viele Innovationen aus der Formel 1, wie ein sicheres Monocoque aus carbonfaserverstärktem Kunststoff. Als Antrieb diente ein V12-Motor von BMW, der mit einem Hubraum von 6064 cm³ bis zu 680 PS leistete und den McLaren F1 auf knapp 400 km/h beschleunigte. Damit war das Fahrzeug schon konkurrenzfähig.

Der McLaren F1 GTR bei Le Mans 1996Der F1 GTR bei dem 24h Rennen im 1996

Der Sieg des McLaren F1 GTR 1995 in Le Mans

Für die Saison 1995 baute McLaren insgesamt neun Boliden zum McLaren F1 GTR um, wie die Rennversion künftig bezeichnet wurde. Sieben Exemplare waren beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans am Start. Obwohl die LMP-Prototypen als Favorit auf den Gesamtsieg galten, gelang McLaren das Meisterstück. Starker Regen und dichter Nebel machte den Vorteil der Prototypen zunichte, denn plötzlich lagen die GT-Boliden mit größerer Bodenfreiheit, die ein Aufschwimmen verhinderte, an der Spitze.

Schon bei der ersten Teilnahme feierte McLaren den Gesamtsieg. Das war zuvor noch keinem Hersteller gelungen. Yannick Dalmas, Masanori Sekiya und JJ Lehto, die einen McLaren F1 GTR von Kokusai Kaihatsu Racing steuerten, durften sich über den Triumph freuen. Das Chassis #01R wurde anschließend von McLaren zurückgekauft und kam nie mehr bei einem Rennen zum Einsatz. Die anderen Fahrzeuge rundeten das starke Ergebnis für McLaren mit den Plätzen 3, 4 und 5 sowie 13 ab.

In Zusammenarbeit mit BMW Motorsport wurde der McLaren F1 GTR für die Saison 1996 dennoch optimiert. Insbesondere die Aerodynamik wurde verbessert und das Getriebe wurde in einem Magnesiumgehäuse verbaut, um das Gewicht zu reduzieren. Insgesamt wurden neun weitere Exemplare produziert, während zwei ältere Modelle auf den neuesten Stand gebracht wurden. Der McLaren F1 GTR war das schnellste Auto in Le Mans und erreichte auf den Geraden eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Kilometern pro Stunde. Dennoch blieben weitere Gesamtsiege in LeMans verwehrt.

Der McLaren F1 GTR Longtail ab 1997

Infolge veränderter Vorgaben und wachsender Konkurrenz musste der McLaren F1 GTR ab der Saison 1997 weiterentwickelt sowie umgebaut werden. Während das Kohlefaser-Monocoque des Serienautos unverändert blieb, wurde die Karosserie angepasst. Auffällig ist vor allem das Design mit verlängerter Heckpartie, sodass der Sportwagen künftig als "Longtail" bezeichnet wurde. McLaren baute zehn Exemplare, während die bestehenden Modelle aufgrund der enormen Änderungen nicht angepasst wurden. Neben den Rennfahrzeugen produzierte der Hersteller auch drei Serienautos, welche die Bezeichnung "McLaren F1 GT" tragen.

Der McLaren F1 GTR wurde als Rennversion noch bis 2005 in diversen Rennserien eingesetzt. Zudem erhielten einige Modelle mit geringen Anpassungen auch eine Straßenzulassung.

Der McLaren F1 GTR von hintenDer McLaren F1 GTR von hinten

Weitere Erfolge des McLaren F1 GTR

Neben dem Gesamtsieg beim 24h-Rennen in Le Mans feierte der McLaren F1 GTR weitere Erfolge. In der BPR Global GT Series feierte David Price Racing (auch West Competition) im Jahr 1995 den Sieg in der Teamwertung, während Thomas Bscher und John Nielsen die Fahrerwertung gewannen. Im Folgejahr triumphierten Ray Bellm und James Weaver gemeinsam mit GTC Competition in beiden Wertungen. Anschließend wurde die BPR zur FIA GT Meisterschaft.

Mit dem McLaren F1 GTR Long Tail, der gemeinsam mit BMW Motorsport entwickelt und eingesetzt wurde, verpasste der britische Rennwagen-Konstrukteur beide Titel und belegte sowohl in der Fahrer- als auch Teamwertung den zweiten Platz. Am Jahresende zog sich BMW aus der GT Meisterschaft der FIA zurück, um sich einem eigenen Projekt für das 24h-Rennen in Le Mans zu widmen.

Im Laufe der Jahre sammelte der McLaren zusätzliche Erfolge, unter anderem in der All Japan Grand Touring Championship und der BRDC GT Championship sowie bei vereinzelten Rennen in Brasilien, Spanien und Italien.

Wissenswertes zum McLaren F1 GTR

Auch heute, fast 30 Jahre nach dem Erfolg in Le Mans, gehört der McLaren F1 GTR zu den beeindruckendsten Rennwagen der Geschichte. In zahlreichen Videospielen lässt sich das Rennauto fahren und viele Hersteller, darunter auch Kyosho, bieten Spielwaren und Modellautos an. Im Original wird das Fahrzeug vor allem in der Rennversion nur noch selten gehandelt. Der Preis für ein Serienauto beträgt über eine Million Euro, beim F1 GTR liegen die Schätzungen bei bis zu zehn Millionen Euro.

Schon damals gehörte der McLaren zu den teuersten Serienautos, die es je gab. Kein Wunder, dass der britische Supersportwagen vor allem bei den Promis beliebt war. Zu den prominenten Besitzern eines McLaren F1 gehören beispielsweise Modeschöpfer Ralph Lauren, Schauspieler Rowan Atkinson oder Tesla-CEO Elon Musk.

Die Technik des McLaren F1 GTR

McLaren F1 GTR
Baujahr: 1994 - 1997
Motor
Bauart: BMW S70/2 V12
Leistung: 680 PS
Drehmoment: 651 Nm
Hubraum: 6064 cc
Antriebsart: Heckantrieb
Getriebe: 6-Gang, manuell
Karosserie
Länge: 4367 mm
Breite: 1900 mm
Höhe: 1090 mm
Radstand: 2718 mm
Leergewicht: 1012 kg

Bei der Entwicklung des Serienautos ließ McLaren die ganze Erfahrung aus dem Rennsport einfließen. Zuvor entwickelte der britische Rennwagen-Konstrukteur noch kein Fahrzeug für die Straße. Als Basis diente ein Monocoque aus CFK, also carbonfaserverstärktem Kunststoff, was bei einem Serienfahrzeug nie zuvor der Fall war. Die Radaufhängungen und der Motor waren aus Magnesium und Aluminium gefertigt, was dem Gewicht des McLaren F1 zugutekam. Das Leergewicht beträgt rund 1012 Kilogramm.

Auch bei der Aerodynamik nutzte McLaren die Erkenntnisse aus dem Motorsport, was den Abtrieb bei Höchstgeschwindigkeiten deutlich verbesserte. Als Antrieb diente ein BMW-V12 (BMW S70/2), der unter Führung von Paul Rosche entwickelt wurde. Der erfahrene Ingenieur war schon für die Entwicklung der Formel-1-Turbomotoren verantwortlich, doch das Aggregat im McLaren war als Saugmotor ausgelegt. Der BMW-Motor mit 6,1 Liter Hubraum, vier Ventilen pro Zylinder und variabler Nockenwellensteuerung, bekannt als VANOS, leistete bis zu 680 PS.

Die Höchstgeschwindigkeit des F1 GTR wird mit bis zu 370 km/h angegeben. Je nach Modell beschleunigt der Rennbolide in weniger als vier Sekunden von null auf einhundert. Für die Kraftübertragung war ein quer eingebautes Getriebe mit sechs Gängen und einer Dreischeibenkupplung verantwortlich. Die Kupplungsscheiben waren aus Siliziumkarbidkeramik gefertigt und mit Kohlenstofffasern verstärkt. Fahrhilfen, wie ABS oder ESP, gab es seinerzeit noch nicht.


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