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Rallycross: Spektakulärer Motorsport mit Nervenkitzel-Garantie

Der Rallycross-Sport hat sich in den vergangenen Jahren mit seinen kurzen, aber spektakulären Rennen in die Herzen der Motorsport-Fans gefahren. Insbesondere die Weltmeisterschaft erfreut sich einer großen Beliebtheit. Es gibt allerdings auch nationale Wettbewerbe und Meisterschaften, sogar in Deutschland. MotorsportMarkt.de gibt Einblicke in das Rallycross und verrät, wie du auch selbst mit dieser einzigartigen Form des Motorsports anfangen kannst.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Rallycross?
  2. Geschichte des Rallycross: Eine Erfindung für das Fernsehen
  3. Wodurch zeichnen sich Rallycross-Rennen aus?
  4. Wie unterscheidet sich Rallycross von Autocross und Rallye?
  5. Welche Rallycross-Meisterschaften gibt es?
  6. Wie müssen Rallycross-Fahrzeuge gebaut sein?
  7. Wie kann man Rallycross-Fahrer werden?
  8. Fazit: Rallycross als gute Alternative zum Rallyesport

Was ist Rallycross?

Das Rallycross (auch Rallye-Cross oder ‚RX‘ genannt) ist eine Mischung aus dem klassischen Rallyesport und herkömmlichen Autorennen auf der Rundstrecke. Die Fahrer*innen treten auf einem kurzen Rundkurs, der selten länger als zwei Kilometer lang ist und eine Mischung aus losem Untergrund sowie Asphalt bietet, im direkten Duell gegeneinander an. Bis zu acht Boliden, gestartet in zwei bis drei Reihen mit jeweils zwei bis vier Fahrzeugen, kämpfen innerhalb von vier bis sechs Runden um die Positionen.

Über die Vorläufe und das anschließende Halbfinale geht es bis zum Finale, wo der Gesamtsieger der jeweiligen Veranstaltung ermittelt wird. Weil die Rennen meist auf kleinen, arenaartigen Rennstrecken mit Stadion-Charakter stattfinden, haben die Zuschauer einen guten Überblick und können oft den gesamten Streckenverlauf sowie alle entscheidenden Rennszenen einsehen. Das macht die Rallycross-Veranstaltungen besonders beliebt.

Geschichte des Rallycross: Eine Erfindung für das Fernsehen

Das Rallycross ist aus der Not heraus entstanden. In den 1960er-Jahren suchte das britische Fernsehen nach einer wetterunabhängigen Sportart, um entstandene Lücken im TV-Programm zu füllen. Zu dieser Zeit kam es nicht selten vor, dass Veranstaltungen, beispielsweise Pferderennen, dem typischen Wetter in England zum Opfer fielen und die TV-Zuschauer im wahrsten Sinn des Wortes in die Röhre schauten.

Am 4. Februar 1967 fand auf dem Lydden Circuit in England das erste Rallycross-Rennen statt, zu dem damals noch die bekannten Rallyefahrer eingeladen wurden. Die britischen Motorsport-Fans feierten die spektakulären Veranstaltungen, die nicht selten mit einem großen Schrotthaufen endeten. Der Rallycross-Sport, der seinen Namen erst durch den Rallyefahrer, Journalisten und Rennkommentator John Sprinzel erhielt, wurde immer beliebter. Anfang der 1970er-Jahre verzeichnete das britische Fernsehen bis zu zehn Millionen TV-Zuschauer.

Das sorgte dafür, dass das Rallycross auch auf dem europäischen Festland seine Premiere feierte, anfangs in den Niederlanden, später vor allem in Schweden, Norwegen und Finnland. Die Skandinavier sind bis heute für ihre Rallye- und Rallycross-Begeisterung bekannt. Das erste Rennen in Deutschland fand am 21. Mai 1972 auf dem Estering in Buxtehude statt, der noch heute für internationale Rennen genutzt wird. Im Jahr 1973 wurde die erste Rallycross-Europameisterschaft ausgetragen, ab 1976 mischte auch der Automobilweltverband FIA mit und organisierte den FIA-Europapokal für Rallycross-Fahrer.

In den Folgejahren erlebte das Rallycross seine erste Glanzperiode: Die Fahrer*innen kämpften in der Division 1 mit zweiradgetriebenen Gruppe-A-Autos und in der Division 2 mit stark modifizierten und bis zu 750 PS-starken Allrad-Boliden um Bestzeiten und Rennsiege. Ab 1987 fanden sogar die Gruppe-B-Boliden, wie Audi Sport quattro S1 oder Peugeot 205 T16, die aus der Rallye-Weltmeisterschaft verbannt wurden, eine neue Heimat im Rallycross.

Ab 1993 wurde die Rallycross-Europameisterschaft nach einem veränderten Reglement ausgetragen, das unter anderem den Einsatz der „Turbomonster“ verhinderte. Die Autos waren weniger spektakulär, es wurden Kosten eingespart und das Interesse der Zuschauer ging verloren. Die Rallycross-Meisterschaft blieb lange Zeit unbeachtet. Erst 2014 gab es durch den Einstieg der International Management Group, einem erfahrenen US-Sportvermarktungsunternehmen, wieder eine Perspektive: IMG und FIA machten aus der einsteigen Europameisterschaft die Rallycross-Weltmeisterschaft (WorldRX bzw. WRX), welche an die glorreiche Vergangenheit anknüpfen konnte.

Wenngleich sich IMG Ende 2020 wieder zurückzog, hat sich die Rallycross-WM zu einer festen Größe im internationalen Rennsport entwickelt, die auch in Hinblick auf die Zukunft weiterentwickelt wird: Seit 2022 werden die vollelektrischen Rallycross-Boliden von einem 800 kW (ca. 1.087 PS) starken Elektro-Antrieb vorangetrieben.

Wodurch zeichnen sich Rallycross-Rennen aus?

Die Rallycross-Veranstaltungen sind kurzweilig und spektakulär. Die Rennen finden auf kurzen, übersichtlichen Rennstrecken statt, die eine Mischung aus Asphalt und Schotter (mindestens 40 Prozent) bieten. Berührungen und Kollisionen sind zwar nicht erwünscht, aber keine Seltenheit. Zudem gibt es bei einigen Veranstaltungen mit der sogenannten „Joker-Lap“ ein weiteres Spannungselement: Die Piloten müssen einmal pro Rennen eine längere Variante fahren, die Raum für taktische Spielchen bietet und die Entscheidung bis zur letzten Runde offenhält.

Wie unterscheidet sich Rallycross von Autocross und Rallye?

Rallycross Fahrzeuge

Das Rallycross weist sehr viele Parallelen zum Autocross auf, das in Deutschland sehr beliebt ist. Allerdings gibt es Unterschiede: Die Rallycross-Rennen finden ausschließlich auf permanenten Rennstrecken statt, die eine Mischung aus Schotter und Asphalt bieten. In Deutschland gibt es jedoch Ausnahmen, in denen die Rennen mit der Zustimmung des Deutschen Motor Sport Bunds (DMSB) auch auf Strecken mit ausschließlich lockerem Streckenbelag bzw. komplett asphaltieren Kursen stattfinden dürfen. Wichtig ist nur, dass der Startbereich asphaltiert ist.

Zu den weiteren Unterschieden gehört, dass Autocross-Rennen auch mit Buggys ausgetragen werden, während sich die Rallycross-Veranstaltungen auf die Tourenwagen beschränken. Mit dem klassischen Rallyesport, wie es beispielsweise aus der Rallye-Weltmeisterschaft WRC bekannt ist, hat das Rallycross kaum etwas gemeinsam: Eine herkömmliche Rallye entscheidet sich im Einzelzeitfahren, ohne direkte Duelle mit der Konkurrenz. Zudem bestehen die Veranstaltungen aus einzelnen Wertungsprüfungen, meist auf öffentlichen Straßen. Rundkurse sind dort eine Seltenheit.

Welche Rallycross-Meisterschaften gibt es?

Die höchste, internationale Meisterschaft ist die Rallycross-Weltmeisterschaft, auch als WorldRX oder WRX bezeichnet. Sie wird seit 2014 auf verschiedenen Strecken in der ganzen Welt ausgetragen. Auch in Deutschland gab es bereits Veranstaltungen der Rallycross-Weltmeisterschaft, nämlich auf dem Estering in Buxtehude, in Hockenheim und auf dem Nürburgring. Sie wird vom Automobilweltverband FIA ausgeschrieben und findet jährlich statt.

Darüber hinaus gibt es in Deutschland die Deutsche Rallycross Meisterschaft (DRX) des DMSB, die seit 1990 ausgerichtet wird und jährlich rund sieben Veranstaltungen in Deutschland und dem benachbarten Ausland umfasst. Die Rennserie ist aus dem „Estering-Pokal“ und der „Deutschen Rallycross-Trophäe“ hervorgegangen, die ab 1987 die Anfänge des professionellen Rallycross-Sports in Deutschland markieren. Die Rennen werden in unterschiedlichen Klassen ausgetragen, seit 2023 sind auch Crosskarts erlaubt.

In der nationalen Klasse DRXN2 wird mit seriennahen Autos bis 1800 cm³ Hubraum gefahren, wobei die Teilnahme schon ab 14 Jahren erlaubt ist. In der nächsthöheren DRXN1-Klasse kommen Serienfahrzeuge bis 2000 cm³ Hubraum zum Einsatz. In den internationalen Klassen DRX1 bis DRX4 sind die Gruppe-H-Boliden mit bis zu 653 PS zugelassen, wobei die weitere Einteilung nach Antriebsart (Front-, Hinterrad- oder Allradantrieb) und Hubraum erfolgt.

Wie müssen Rallycross-Fahrzeuge gebaut sein?

Bei den meisten Rallycross-Fahrzeugen handelt es sich um optimierte Serienfahrzeuge, die speziell für den Einsatz im Rennsport vorbereitet sind. Im Technischen Reglement der jeweiligen Rennserie ist beschrieben, welche Verbesserungen und Änderungen erlaubt sind – und welche nicht. Auch die notwendigen Sicherheitsausstattungen, vom Überrollkäfig über den Rennsitz mit Gurtsystem bis zum Sicherheitstank, sind darin ausgeführt. Laut aktuellem Reglement dürfen Fahrzeuge, die in der Deutschen Rallycross Meisterschaft eingesetzt werden, nicht älter als 15 Jahre sein, bezogen auf das Ende der Bauzeit des jeweiligen Grundmodells.

Weil die Rallycross-Rennstrecken sehr kurz und kurvig sind, werden die Rennwagen nicht auf eine hohe Höchstgeschwindigkeit ausgelegt, sondern auf eine schnelle Beschleunigung. Die Boliden der Rallycross-Weltmeisterschaft beschleunigen in unter zwei Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Damit sind sie schneller als ein Formel-1-Rennwagen.

Wer mit dem Rallycross anfangen möchte, kann den Rennwagen gemäß den gültigen Bestimmungen selbst aufbauen. Insbesondere in den nationalen Meisterschaften ist das nicht kompliziert, wenn man die notwendigen Erfahrungen und erforderlichen Voraussetzungen mitbringt. Bei den Boliden der Rallycross-WM, die sehr komplex aufgebaut und seit 2022 sogar vollelektrisch sind, ist das nicht so einfach möglich. Alternativ ist es immer erwägenswert, sich bei einem Team das passende Fahrzeug zu mieten oder ein vorhandenes Rallycross-Auto zu kaufen. Auf MotorsportMarkt.de werden die Boliden regelmäßig zum Verkauf angeboten.

Wie kann man Rallycross-Fahrer werden?

Wer Rallycross fahren möchte, sucht idealerweise den Kontakt zu einem Ortsclub oder der Deutschen Rallycross-Meisterschaft (DRX), die sich aktiv für die Nachwuchsförderung einsetzt und auch Quereinsteigern bei den ersten Schritten im Rallycross behilflich ist. Die sogenannte RX-Academy wurde ins Leben gerufen, um jungen Nachwuchspilot*innen den Einstieg zu erleichtern. Wer sein Talent unter Beweis gestellt hat und einen Förderplatz in diesem Leistungskader, der nach DOSB-Kriterien gefördert wird, enthält, darf sich über eine finanzielle und sportliche Unterstützung freuen. Um in der DRX an den Start gehen zu können, muss man mindestens 14 Jahre alt sein.

Deutlich früher geht es beispielsweise im ADAC Weser-Ems Junior Buggy Pokal, wo Talente schon im Alter von nur sechs Jahren die ersten Rennen mit einem Crossbuggy bestreiten können. An verschiedenen Terminen im Jahr gibt es spezielle Schnuppertage und „Talent Days“, wo sich interessierte Kinder und ihre Eltern über die Möglichkeiten für einen Einstieg in den Rallycross-Sport zu informieren.

Fazit: Rallycross als gute Alternative zum Rallyesport

Rallycross begeistert Motorsport-Fans auf der ganzen Welt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es viele Interessierte gibt, die gerne selbst mit dem Rallycross anfangen möchten. Der Einstieg ist nicht so kompliziert, wie es zunächst scheint: Über die Motorsport-Vereine oder Organisatoren lässt sich der erste Kontakt in die Szene suchen. Dann ist es mit etwas Eifer, finanziellem Einsatz und Glück sogar möglich, eines Tages auch selbst hinter dem Lenkrad eines Rallycross-Boliden zu sitzen.


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