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Rennwagen im Check: Volkswagen ID.R

Der Volkswagen ID.R gehört zu den einzigartigsten Rennwagen der Welt und weist eine besondere Historie auf. Das elektrisch angetriebene Fahrzeug wurde für das legendäre Bergrennen "Pikes Peak International Hill Climb" in den USA entwickelt, feierte später aber auch Rekorde auf der berühmten Nürburgring-Nordschleife und beim Goodwood Festival of Speed. MotorsportMarkt.de blickt auf die eindrucksvolle Geschichte des Volkswagen ID.R zurück.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte des Volkswagen ID.R
  2. Der Volkswagen ID.R: Technische Daten
  3. Die Erfolge des Volkswagen ID.R
    1. Der Volkswagen ID.R beim Pikes Peak
    2. Der Volkswagen ID.R auf der Nordschleife
    3. Der Volkswagen ID.R beim Goodwood Festival
    4. Der Volkswagen ID.R am Himmelstor "Tianmen"
  4. Wissenswertes zum Volkswagen ID.R

Die Geschichte des Volkswagen ID.R

Mit dem Volkswagen ID.R läuteten die Wolfsburger im Jahr 2017 eine neue Ära ein. Die I.D.-Familie, eine Abkürzung für intelligentes Design, Identität und visionäre Technologien, umfasst alle elektrisch angetriebenen Fahrzeuge von Volkswagen, also nicht nur den Rennwagen, sondern auch die innovativen Serienfahrzeuge. Der Volkswagen ID.R galt als Technologieträger der neuen Elektromobilität. Er stellte eindrucksvoll unter Beweis, zu welchen Höchstleistungen die E-Autos von VW in der Lage sind.

Innerhalb von nur 250 Tagen entwickelten die Ingenieure von Volkswagen den ersten Prototypen des elektrischen Rennwagens. "Der ID.R ist ein rollendes Labor für die Forschung und Entwicklung", sagte VW Motorsport-Direkt Sven Meets damals. Viele Technologien, die ihrerzeit für den Volkswagen ID.R entwickelt wurden, haben mittlerweile auch im Serienauto Einzug gehalten. Ob Batteriemanagement, Antriebskonzept oder Aerodynamik: Viele Ideen wurden weitergedacht, um sie in der E-Mobilität für den Straßenverkehr zu adaptieren.

Der Volkswagen ID.R: Technische Daten

Volkswagen ID.R
Baujahr: 2018
Preis: unverkäuflich
Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: rund zwei Sekunden
Motor
Bauart: zwei Elektromotoren
Leistung: 680 PS / 500 kW
Drehmoment: 650 Nm
Batterie: Lithium-Ionen, 8 Module je 56 Zellen
Ladedauer: 20 min
Max. Ladeleistung 90 kW
Antriebsart: Permanenter Allradantrieb mit aktiver Drehmomentverteilung
Karosserie
Länge: 5200 mm
Breite: 2350 mm
Höhe: 1200 mm
Radstand: 2850 mm
Leergewicht: 1100 kg

Die Ingenieure von Volkswagen entwickelten das Elektrofahrzeug ständig weiter und passten es für die jeweiligen Rekordfahrten an, sodass es unterschiedliche Evolutionsstufen des ID.R gibt. Beim Antriebskonzept vertraute Volkswagen auf je einen E-Motor pro Achse, sodass eine Gesamtleistung von bis zu 680 PS zur Verfügung gestellt wurde. Die Größe der Lithium-Ionen-Batterien wurde an den Verbrauch der jeweiligen Rekordfahrt angepasst, um keine überschüssige Energie, also Reichweite, in Form von erhöhtem Batteriegewicht mitzutragen. Dank innovativer Schnellladetechnik lässt sich der Akku in rund 20 Minuten aufladen.

Das Gewicht des ID.R inklusive Fahrer wird mit rund 1.100 Kilogramm angeben. Für den Nordschleifen-Rekord nutzte Volkswagen ein "Drag Reduction System", kurz DRS. Der verstellbare Heckflügel, wie er aus der Formel 1 bekannt ist, reduziert den Luftwiderstand und half dem E-Renner auf seiner Rekordrunde dabei, auf der langen Geraden der "Döttinger Höhe" eine höhere Geschwindigkeit zu erzielen. Dank Rekuperation lässt sich beim Bremsvorgang ein Teil der Energie zurückgewinnen.

Die Beschleunigung des Elektro-Fahrzeugs ist von der jeweiligen Spezifikation abhängig und wird mit rund zwei Sekunden angegeben. Damit beschleunigt der ID.R schneller als ein Formel-1-Auto des gleichen Baujahrs. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei maximal 270 km/h. Die komplexe Aerodynamik des ID.R ermöglicht hohe Kurvengeschwindigkeiten. Für Sicherheit sorgen das Monocoque aus Kohlefaser sowie ein Überollkäfig aus Stahl.

Die Erfolge des Volkswagen ID.R

Der Volkswagen ID.R wurde nicht allein dafür gebaut, die neuartige Elektrotechnik für die Serienfahrzeuge zu entwickeln. Das Auto sollte Erfolge feiern und Rekordfahrten aufstellen. Von Pikes Peak über die Nürburgring-Nordschleife bis zum Berg Tianmen in China: Der VW ID.R hinterließ Eindrücke und Rekorde, die bis heute nicht vergessen sind. Kein Wunder, dass der E-Renner von diversen Fachmagazinen, darunter auch Auto Bild Motorsport und Top Gear, schon zum "Rennwagen des Jahres" gekürt wurde.

Der Volkswagen ID.R beim Pikes Peak

Nach einer Entwicklungszeit von weniger als neun Monaten feierte der Elektro-Rennwagen, damals noch als Volkswagen I.D. R Pikes Peak bezeichnet, seine Premiere. Beim Pikes Peak International Hillclimb in Kalifornien stellte der ehemalige Porsche-Werksfahrer Romain Dumas am 24. Juni 2018 einen neuen Rekord auf. Für die Strecke in den Rocky Mountains benötigte der Franzose lediglich 7:57.148 Minuten.

Erstmals in der über einhundertjährigen Geschichte des Bergrennens wurde eine Zeit unter acht Minuten gefahren. Und nicht nur das: Selbst die Rennwagen mit klassischem Verbrennungsmotor hatten gegen das Elektroauto keine Chance. Dumas unterbot den bisherigen Rekord für Verbrenner um stolze 16 Sekunden.

Der Volkswagen ID.R auf der Nordschleife

Der Volkswagen ID.R auf der Nordshleife Volkswagen ID.R auf der Nordschleife | Volkswagen AG

Mit dem Rekord beim Pikes-Peak-Bergrennen hatte Volkswagen Motorsport noch nicht genug. Das Team wollte einen neuen Rundenrekord auf dem Nürburgring, der legendärsten Rennstrecke der Welt, aufstellen. MotorsportMarkt.de war dabei, als am 3. Juni 2019 der neue Elektro-Rekord in den Asphalt der Grünen Hölle gebrannt wurde. Romain Dumas benötigte für die knapp 21 Kilometer lange Strecke lediglich 6:05.336 Minuten. Zum Vergleich: Der alte Rekord von Stefan Bellof lag bei 6:11.13 Minuten.

Diese Bestzeit hatte Porsche mit dem 919 Hybrid Evo schon ein Jahr zuvor geknackt, sodass es für Volkswagen lediglich um den Rekord für Elektroautos ging. Der bis dato gültige Bestwert wurde 2017 von Peter Dumbreck im NIO EP9 aufgestellt. Doch auch hier war der VW ID.R über 40 Sekunden schneller, sodass die Rekordfahrt auf dem berühmten Nürburgring zum Erfolg wurde.

Der Volkswagen ID.R beim Goodwood Festival

Beim Goodwood Festival of Speed, einem traditionellen Motorsport-Event in England, war der Elektro-Rennwagen gleich mehrfach erfolgreich. Im Jahr 2018 brauchte Romain Dumas für die knapp zwei Kilometer lange Strecke lediglich 43,86 Sekunden, was nicht nur den bisherigen Rekordwert für Elektroautos unterbot, sondern auch den Gesamtsieg einbrachte.

Doch auch hiermit war Volkswagen scheinbar nicht zufrieden, denn schon im Folgejahr kehrten die Wolfsburger zurück. Mit einer Zeit von 39,9 Sekunden setzte Dumas im Jahr 2019 den bis dato gültigen Streckenrekord, der 1999 von Nick Heidfeld am Steuer eines Formel-1-Wagens aufgestellt wurde.

Der Volkswagen ID.R am Himmelstor "Tianmen"

Der volkswagen ID.R am Tianmen ID.R am Tianmen Mountain | Volkswagen AG

Auch in China war der E-Rennwagen erfolgreich. Der Berg Tianmen gilt nach chinesischem Volksglauben als "Himmelstor", also als Verbindung zwischen Himmel und Erde. Auf dem Weg zum Gipfel sind 99 Haarnadelkurven und etwas 1.000 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Perfekt für den Volkswagen ID.R, der am 02. September 2019 lediglich 7:38.585 Minuten für die Bergfahrt brauchte. Am Steuer saß natürlich Romain Dumas, der erneut Geschichte schrieb: Nie zuvor fuhr ein Mensch so schnell an die Spitze des Berges.

Wissenswertes zum Volkswagen ID.R

Der VW ID.R war nicht für Kundenteams erhältlich und wurde ausschließlich als Werksauto genutzt. Wer sich dennoch an das Lenkrad des Elektrorenners setzen möchte, der kann verschiedene Rennsimulationen nutzen. Bei Forza Horizon 4 ist der Volkswagen ID.R ebenso spielbar, wie bei Assetto Corsa. Auch bei RaceRoom gab es seinerzeit eine Challenge mit dem Modell des Rennautos, bei dem Fans den Rundenrekord von Romain Dumas knacken sollten.


Bilder: Volkswagen AG, Jennifer Schäfer
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