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Rennserien im Check: DMV BMW 318ti Cup

Markenpokale gehören zu den hart umkämpften Meisterschaften im Motorsport. Alle Teilnehmer starten mit identischen Fahrzeugen, sodass es allein auf das Können der Fahrer ankommt. Die Kosten sind verhältnismäßig günstig, denn ein kostenintensives Wettrüsten und die grenzenlose Optimierung der Fahrzeuge sind nicht möglich. Das bedeutet meist auch, dass die Rennen mit spannenden Rad-an-Rad-Duellen und engen Positionskämpfen begeistern.

Ein gutes Beispiel für diesen packenden Rennsport ist der DMV BMW 318ti Cup. Die baugleichen Rennwagen sind bereits älter, was die Kosten zusätzlich reduziert. Nicht umsonst hat sich der Markenpokal zur idealen Rennserie für den Normalverdiener sowie unerfahrene Einsteiger entwickelt. Bei jedem Rennen starten bis zu 40 Autos. Dennoch überzeugt die Rennserie mit einer familiären Atmosphäre, denn die gegenseitige Unterstützung zwischen den Teams ist selbstverständlich. MotorsportMarkt.de erklärt alle Details zum DMV BMW 318ti Cup.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte des BMW 318ti Cup
  2. Notwendige Voraussetzungen & Kosten für eine Teilnahme
  3. Ablauf einer Veranstaltung im DMV BMW 318ti Cup
  4. Technik: der BMW 318ti Compact Cup

Die Geschichte des BMW 318ti Cup

Wichtige Fakten zum DMV BMW 318ti Cup
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Ehemalige Bezeichnung/-en:  ADAC BMW 318ti Compact Cup
Land: Deutschland
Art des Wettbewerbs: Markenpokal; Sprintrennen
Fahrzeugtyp: seriennahe Rennwagen
Fahrzeug: BMW 318ti Compact Cup
Rennklassen:  
Erste Saison: 2016
Letzte Saison: aktuell
Organisator: Cerny Motorsport GmbH
Rennstrecke/-en: Assen, Hockenheim, Lausitzring, Nürburgring, Oschersleben, Zandvoort
Reifen: Goodyear
Kategorien: Sport- und TourenwagenRennserien
Offizielle Website: www.dmv-bmw318ticup.de

Die Idee zum BMW 318ti Cup entstand im Jahr 2015. Der Dacia Logan Cup, der bis dahin als Musterbeispiel für kostengünstigen Motorsport stand, kämpfte ums Überleben. Die Starterzahlen waren bereits seit Jahren im Sinkflug und eine Trendwende war nicht in Sicht. Also entschlossen sich ehemalige Teams und Fahrer, nach einer kostengünstigen Alternative zu suchen. Im Gegensatz zum Dacia Logan sollte es ein Rennwagen mit Heckantrieb sein, der in ausreichender Stückzahl und zu günstigen Preisen verfügbar sein musste. Das Team um Serien-Organisator Florian Sternkopf entschied sich schnell für den BMW E36 318ti Compact und baute binnen weniger Wochen die ersten Cup-Rennwagen auf. Schon Ende 2015 fuhren die Autos auf der Rennstrecke.

Das Jahr 2016 war die erste Saison im BMW 318ti Cup, der damals im Rahmen des ADAC Bördesprints ausgetragen wurde. Alle Rennen fanden in der Motorsport Arena Oschersleben statt und die BMW E36 Compact 318ti, mittlerweile zehn Boliden, wurden allesamt von einem Team eingesetzt, das auch die Fahrerplätze vermietete. Um den Fahrern die bestmögliche Chancengleichzeit zu garantieren, wurden die Rennwagen vor jeder Veranstaltung neu ausgelost. Schon im ersten Jahr war das Interesse riesig, doch der Wunsch nach zusätzlichen Strecken wuchs. Daher entschloss sich das Team zu einer Kooperation mit dem Deutschen Motorsport Verband e.V., kurz DMV, der mit der BMW Challenge und dem NES 500 bereits eigene Serien auf unterschiedlichen Rennstrecken veranstaltete.

Nun kannte die Begeisterung der Teams und Fahrer keine Grenzen, sodass zahlreiche Piloten, egal ob ehemalige Profirennfahrer, Amateure oder junge Talente, im DMV BMW 318ti Cup starten wollten. Nach der Saison 2018 musste das Team um Florian Sternkopf einsehen, dass der Zentraleinsatz aller Fahrzeuge aufgrund des riesigen Interesses nicht mehr möglich war. So kam es, dass ab der Saison 2019 auch andere Teams mit eigenen Fahrzeugen am Start waren. Das Reglement, das größte Chancengleichheit wahrt und den Aufbau der Cup-Rennwagen möglichst genau definiert, wurde optimiert und an die neuen Gegebenheiten angepasst.

Mittlerweile hat sich der DMV BMW 318ti Cup zu einem der größten Markenpokale der Welt entwickelt. Rund 40 Fahrzeuge von zahlreichen Teams waren in der Saison 2021 am Start. Dabei steht nicht nur der harte Wettbewerb im Vordergrund, sondern auch die gemeinsame Leidenschaft für den Rennsport. Die Teams helfen sich untereinander, tauschen Ersatzteile aus und geben sich Tipps zur optimalen Fahrwerksabstimmung. Auch unerfahrene Neulinge haben die Möglichkeit, interessante Details über den Motorsport, die richtige Linienwahl und viele weitere Bereiche zu lernen.

Notwendige Voraussetzungen & Kosten für eine Teilnahme

Der DMV BMW 318ti Cup richtet sich nicht nur an erfahrene Rennfahrer und langjährige Amateure, sondern auch an Neulinge und junge Talente. Für die Teilnahme an den Rennen ist die Nationale A Lizenz des DMSB ausreichend, die innerhalb weniger Tage über einen entsprechenden Lizenzlehrgang zu erreichen ist. Das bedeutet auch, dass der Nachwuchs bereits mit 15 Jahren an den Rennen teilnehmen darf, sofern das 16. Lebensjahr in der laufenden Saison noch erreicht wird.

Weiterhin ist neben der notwendigen Rennlizenz auch die übliche Sicherheitsausstattung vorgeschrieben. Neben zertifiziertem Helm mit HANS-System ist auch ein Rennanzug notwendig, der die FIA-Norm 8856-2000 oder 8856-2018 erfüllt. Schuhe, Handschuhe und feuerfeste Unterwäsche (ebenfalls FIA-zertifiziert) runden das Schutzpaket für die Fahrer ab.

Und das Auto? Die Fahrer haben die Möglichkeit, einen freien Fahrerplatz zu mieten oder einen eigenen Cup-Rennwagen nach dem gültigen Reglement aufzubauen. Bei der Vermietung von Fahrerplätzen ist mit Kosten ab 2.000 Euro pro Rennen (bei zwei Fahrern) zu rechnen, sodass eine Saison mit sieben Rennen mindestens 14.000 Euro kostet. Der Umbau eines eigenen Autos ist erheblich teurer, wobei die Kosten pro Veranstaltung etwas günstiger sind. Die Einschreibung für das Jahr kostet mindestens 1.000 Euro, das Nenngeld pro Rennen liegt bei rund 1.050 Euro. Dazu kommen Verschleißteile, Reifen und notwendige Reparaturen sowie Verpflegung, Anreise und Transport des Autos.

Ablauf einer Veranstaltung im DMV BMW 318ti Cup

Die Veranstaltungen des DMV BMW 318ti Cup finden an zwei oder drei Tagen statt, wobei ein Großteil der Events aus dem freien Training, dem Qualifying und zwei Rennen über je eine Stunde bestehen. Eine Ausnahme stellte in der Saison 2021 das Event am Jahresende dar. Hierbei handelte es sich um ein Langstreckenrennen über drei Stunden. Bei jedem Rennen können sich zwei Fahrer das Auto (und damit auch die Kosten) teilen oder ein Fahrer bestreitet das gesamte Wochenende im Alleingang.

Im Freien Training, das 40 Minuten dauert, wechseln sich die Piloten bei einer Doppelbesetzung ab, sodass jeder Teilnehmer die Chance bekommt, das Auto und die Strecke kennenzulernen. Viele Teams einigen sich darauf, dass der schnellere Fahrer anschließend das Qualifying über 20 Minuten bestreitet. Es ist aber auch möglich, dass beide Piloten eine schnelle Runde fahren, wobei der notwendige Fahrerwechsel wichtige Zeit und damit die Chance auf eine gute Startposition kostet.

Das erste Rennen wird fliegend anhand der Platzierungen aus dem Zeittraining gestartet. Dabei können die Teams selbst entscheiden, welcher Fahrer den ersten Start absolviert und welcher Pilot beim zweiten Rennen als Erster fährt. In jedem Rennen ist ein Pflichtboxenstopp vorgeschrieben, der von Einfahrt bis Ausfahrt mindestens 3:40 Minuten dauern muss. Dabei wird der Fahrer gewechselt, sofern sich zwei Piloten ein Auto teilen. Das Zeitfenster für den Boxenstopp öffnet 20 Minuten nach dem Rennstart und dauert 20 Minuten.

Der zweite Wertungslauf erfolgt mit stehendem Start, wobei die Reverse-Grid-Regel zum Einsatz kommt. Das bedeutet, dass die Top-Zehn aus dem Qualifying in umgekehrter Reihenfolge starten. Der Pilot mit der zehntbesten Rundenzeit startet von der Pole-Position, während der Polesitter aus dem ersten Rennen vom zehnten Startplatz losfährt. Ab der elften Position bleiben die Plätze unverändert. Ansonsten gelten die gleichen Regelungen wie beim ersten Lauf.

Ausnahmen zum Ablauf gelten nur beim Finale am Nürburgring, wo ein Rennen über drei Stunden absolviert wird, und auf der kleinen Strecke in Meppen. Aufgrund der maximalen Starterzahlen, die gleichzeitige Wertungsläufe mit allen Teilnehmern verhindern, werden hier mehrere Rennen mit Wertungssystem ausgetragen.

Die ersten 15 Teilnehmer jedes Rennens werden mit Punkten belohnt. Darüber hinaus gibt es einen Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde. Die Top-Drei aus dem Qualifying sammeln ebenfalls Zähler. Wer am Ende des Jahres die meisten Punkte gesammelt hat, darf sich als Meister im DMV BMW 318ti Cup bezeichnen.

Technik: der BMW 318ti Compact Cup

Technische Daten und Bestimmungen
Fahrzeug: BMW 318ti Cup
Baureihe: E36 318ti Compact
Motor: Serienleistung nach Gruppe G (140PS, 180Nm)
Antriebsstrang: starr in Aluminium gelagert
Sicherheit: Wiechers-Sport Überrollkäfig
Getriebe: H-Schaltung mit IRP Shortshifter
Aufhängung: aluminiumgelagerte Achsen, Spur und Sturz verstellbar
Aerodynamik: BMW 318ti Cup Frontsplitter und Heckspoiler
Bremse: Vorderachsbremsbeläge von EBC
Reifen: Goodyear Direzza

Im DMV BMW 318ti Cup kommen seriennahe Cup-Rennwagen zum Einsatz, die jeder Teilnehmer nach dem gültigen Reglement selbst aufbauen kann. Damit bietet die Rennserie einen großen Vorteil, denn bei anderen Markenpokalen sind die Fahrzeuge meist direkt beim Hersteller zu kaufen. Als Basis für den Rennwagen dient der BMW E36 318ti in der Compact-Bauform, also die dreitürige Schrägheck-Variante. Günstige Gebrauchtwagen sind bereits für wenige tausend Euro erhältlich.

Der BMW 318 ist serienmäßig mit einem Vierzylinder-Ottomotor mit einem Hubraum von 1796 ccm (Motor M42B18) oder 1895 ccm (Motor M44B19) ausgestattet. Der Antrieb leistet bis zu 140 PS (103 kW) bei einem Drehmoment von 180 Newtonmeter. Veränderungen sind nicht erlaubt, der Motor muss dem Serienzustand entsprechen. Auch Drehzahlbegrenzer, Drosselklappe, Luftmengenmesser oder Nockenwelle dürfen von den Teilnehmern nicht angepasst werden. Das garantiert Chancengleichheit und senkt die Kosten.

Für den Umbau des BMW E36 stellt Cerny Motorsport als Initiator des Cups verschiedene Einheitsbauteile zu fairen Konditionen zur Verfügung. Das Fahrwerk kommt von KW und kostet 1.850 Euro. Der Überollkäfig (1.100 Euro) wird von Wiechers gefertigt. Beim Shortshifter (H-Schaltung; 300 Euro) unterstützt IRP den Markenpokal. Weiterhin müssen die Teilnehmer die Schmidt-Felgen (je 91 Euro) mit Goodyear-Reifen (je 193 Euro) nutzen. Die Frontstoßstange samt Splitter lässt sich entweder in Eigenregie fertigen (nach Vorgaben) oder für bis zu 1.130 Euro kaufen.

Diverse Kleinteile, wie Heckspoiler, Motor- und Getriebelager sowie Domstrebe oder Bremsbeläge, summieren sich. Auch die notwendige Sicherheitsausstattung ist nicht zu vergessen. Für den Sitz, die Sechspunktgurte, Türnetz, Haubenhalter oder Feuerlöscher, fallen weitere Kosten an. Für den kompletten Umbau des 3er Compact ist inklusive Serienauto mit Kosten um die 20.000 Euro zu rechnen.

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