McLaren setzt wieder mit dem Senna GTR einen drauf!

McLaren verleiht den Namen des wohl legendärsten aller Rennfahrer nicht leichtfertig, das hat der britische Hersteller schon mit der Standardversion des McLaren Senna bewiesen. Eines der schnellsten, ausgeklügelsten und einem Rennwagen ähnlichsten Straßenfahrzeugen aller Zeiten. Jetzt setzt der ikonische Rennstall und Supersportwagen-Manufakteur noch eine Version in ihrer Ultimate Series drauf: Der McLaren Senna GTR ist da!

Und so schnell er kam, ist er, passend zum Highspeed-Fahrzeug, schon wieder weg. Der Senna GTR wird auf nur 75 Exemplare Beschränkt und diese sind bereits vor der Produktion vollends ausverkauft. Allerdings bleibt der Wagen leider auch ohne Straßenzulassung. Der GTR ist ein reines Tracktool. Ein sehr teures Spielzeug. In Kombination mit einem Preisschild von etwa 1.5 Millionen Euro fällt der Verzicht auf ein eigenes Exemplar für Normalverdiener ohnehin leicht. Die pure Faszination zu einer so außergewöhnlichen Hommage an einen gleichermaßen außergewöhnlichen Rennfahrer bleibt bestehen.

Inhaltsverzeichnis

1. Formel 1 für die Straße?
2. Das Ehrenabzeichen “GTR”
3. Wie viel PS!?!
4. Ultimative Aerodynamik
5. Alles für die Kurve

Formel 1 für die Straße?

Fast zumindest. Der neue GTR wird laut McLaren Automotive mehr Leistung und Drehmoment erhalten als der straßenzugelassene McLaren Senna. Kombiniert mit überarbeiteter Aerodynamik wird der Senna GTR die schnellsten Rundenzeiten aller von McLaren gebauten Fahrzeuge liefern. Ausgenommen der Formel 1 Boliden, wie der Hersteller selbst anmerkt. Bei dem übrigen Portfolio der Briten ist das allerdings leicht zu verkraften. Denn um diesem Titel von McLaren gerecht zu werden, muss der Senna selbst die GT3 Rennwagen in den Schatten stellen!!

Das Ehrenabzeichen “GTR”

Um diesen drei Buchstaben gerecht zu werden, muss der GTR enorme Fußstapfen füllen. Der erste McLaren der jemals durch dieses Akronym gekennzeichnet wurde war der McLaren F1 GTR. Seines Zeichens Sieger der 24 Stunden in Le Mans 1995. Der einzige weitere Wagen des “GTR” würdig war bis heute der McLaren P1 GTR (welcher damals bereits ebenfalls in einer von Sennas Helm inspirierten Lackierung erhältlich war). In dieser Legendären Herkunftslinie wird der Senna GTR nun erst der dritte Träger des Abzeichens.

Wie viel PS!?!

Genug! Der McLaren Senna GTR wird von einem 4-Liter Bi-Turbo V8 angetrieben, wie bereits bekannt aus dem (alles andere als) normalen Senna. Allerdings erhält die Track-Version 25PS mehr. Klingt nicht nach viel, bringt die Gesamtzahl aber auf 825 PS! Gepaart mit 800Nm Drehmoment wird auch keine Frage nach mehr gegeben sein. Zusätzlich sinkt auch das Gewicht des Rennwagens, sodass die Fahrdynamiken noch extremer werden.

Ultimative Aerodynamik

Endlich befreit von allen Regulationen, konnten die McLaren Ingenieure komplett verrückt spielen. Der Senna GTR generiert noch mehr Downforce, als die Serienversion! Der Anpressdruck steigt tatsächlich um mehr als 200kg zusätzlich an. So überschreitet das Tracktool 1000kg an Downforce. Ja wirklich, mehr als eine Tonne an Druck, die den GTR auf die Rennstrecke nageln!

Ermöglicht werden die brachialen Werte durch einige wichtige Upgrades: Der Front-Splitter wird deutlich vergrößert und steigert so neben dem Anpressdruck auch den Luftfluss über den Wagen. Dabei helfen aktive “Aero-Blades” an der Vorderseite des Hypercar. Die Spur wird ebenfalls verbreitert, was breitere Kotflügel mit sich bringt. Türen werden soweit wie möglich zum Zentrum des Wagen verschoben um den Luftstrom um das Fahrzeug besser führen zu können. Hinzu kommt ein deutlich größerer Diffusor am Heck. Kombiniert mit einem neu positionierten, größeren aktiven Heckflügel, wird die Downforce für jede Kurvengeschwindigkeit optimiert. Durch die Kombination der Aerodynamikteile wird der Anpressdruck auch in langsamen Kurven deutlich gesteigert, sodass das Limit für jedes Fahrerlevel zugänglicher wird.

Alles für die Kurve

Als wäre die genickbrechende Downforce noch nicht genug, pflanzt McLaren Automotive auch noch ein deutlich überarbeitetes Fahrwerk in den Rennwagen. So kommen doppelte Querlenker aus dem McLaren GT3 Rennwagen-Programm zum Einsatz. Neben weiteren Kleinigkeiten werden Pirellii Slicks verwendet, die helfen sollen den GTR mit über 3G abbremsen zu können. Das wäre eine Bremswirkung, die den Straßen-Senna um 20% übertrifft. Und weil der Ultimate-Series-Rennwagen noch immer zu langsam war, wurde noch zusätzlich Gewicht im Innenraum eingespart. So wurden Airbags, Infotainment und das faltbare Fahrer-Display entfernt. Anschließend wird das Lenkrad mit einem Renn-Lenkrad ersetzt. Der einzige Luxus im Innenraum liegt in einer weiterhin erhaltenen Klimaanlage. Damit den Fahrern im kompletten Rennanzug während adrenalinreichen Runden nicht zu heiß wird, so McLaren. Klingt etwa wenig für die Menge an Geld, aber man nimmt, was man kriegt - In den meisten Rennwagen und Tracktools gibt es keine Klimatisierung.

Die limitierte Produktion der 75 McLaren Senna GTR wird in Woking, England, von Hand gebaut. Lieferungen sollen diesen September starten, während die dynamische Testung des Rennwagens dieses Jahr bereits begonnen hat.